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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Innovationsstrategie

Generelle Unterscheidung:

- Push-Strategie (technology-push): die Innovation kommt aus dem F&E Bereich, d.h. der Antrieb kommt vom Anbieter, d.h. ein neuer Markt muß erst geschaffen werden.

- Pull-Strategie (market-pull): Der Antrieb kommt vom Markt (er verlangt nach einer Innovation). Bedürfnisse werden durch ein neues Produkt etc. befriedigt.

Die Innovationsstrategie umfaßt alle strategischen Aussagen für die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte und Verfahren, für die Erschließung neuer Märkte...


Was wird erreicht durch eine Innovationsstrategie ?
- Verbesserung der Produkte
- höherer Kundennutzen
- Wettbewerbsvorteil

Strategie steht im Mittelpunkt eines effizient funktionierenden Innovationsmanagements (Zahn):


Welche Rolle spielt die Strategie im Innovationsgeschehen ?

Pionierstrategie: Firmen, die diese Strategie verfolgen, wollen die Innovation vor allen anderen marktwirksam durchsetzen.

Imitationsstrategie: Hier werden Pionierunternehmen konsequent beobachtet. (z.B. IBM war nicht der Erfinder des Computers, sondern Imitator - aber sehr erfolgreich)

Nischenstrategie: Hier will man kleine, wettbewerbsimmune, lukrative Märkte erreichen


Wovon hängt nun die Wahl der oben beschriebenen Strategien ab?

- von den verfügbare Ressourcen
- von der Wettbewerbssituation
- von den Beziehungen zu den Kunden und zur Öffentlichkeit
- dem Vorhandensein bewährter Partnerschaften dem Wachstumspotential des Marktes und
- von der Technologie etc.


Ein zentraler Erfolgsfaktor für Innovationen ist Kundennähe. Gewinner sind heute Unternehmen, die Markttrends schnell erkennen und auch flexibel auf diese reagieren können, und ihre Ideen schnell und effizient vermarkten.


Welche Produkte weisen die höchsten Erfolge auf?

1. Hoch innovative Produkte + niedrig innovative Produkte (Modifikationen, Neuauflagen) --> hohe Erfolgsquoten. Warum: Sie sind nicht so riskant, wie ursprünglich angenommen.

2. Mittelmäßig innovative Produkte --> schlechte Erfolgsquoten (Erfolgszahlen).
Die „middle-of-the-road strategy" ist die schlechteste -> wenig Differenzierungsvorteile, keine Synergieeffekte (durch Kostenreduktion)


Was sind die strategischen Optionen im Innovationsmanagement (nach Pleschak/Sabisch) ?

1. Grundsatzentscheidung: Durchführung von Innovationen oder Verzicht auf sie.
2. Intensität der Innovationstätigkeit (F&E-Aufwendungen, Anteil am Umsatz, Dauer...)
3. Alleingang oder Kooperation
4. Eigene Entwicklung oder Übernahme (z.B. durch Lizenznahme [Coca Cola])
5. Führer- oder Folgerstrategie (frühe oder späte Folgschaft)
6. Eingliederung oder Ausgliederung von Innovationstätigkeit im Unternehmen
7. Komplexität der Innovationsprozesse (z.B. Verbindung von Produkt-, Verfahrensinnovationen)
8. Entwicklung des Innovationspotentials im Unternehmen (Know-how der Mitarbeiter, F&E-Technik...)
9. Aufbau von Synergiebeziehungen zwischen strategischen Geschäftseinheiten
10. Konzentration der Innovationstätigkeiten auf besonders aussichtsreiche Schwerpunkte


Was sind die Innovationsstrategien nach Cooper ?

Ausgewogene Fokusstrategie: Innovationen erfolgen im Kernbereich des Unternehmens. Man versucht hohe Produktqualität mit hoher Kundenorientierung zu verbinden. Sie ist die erfolgreichste Strategie.

Strategie des geringsten technologischen Risikos: Nachahmung reifer Technologien. Gesamterfolg relativ gering, da keine klare Innovationsstrategie verfolgt wird.

Hochriskante Diversifikationsstrategie: orientiert sich weder an Stärken anderer Produkte noch an Kundenbedürfnissen (sehr intelligent)--> hohe Fehlschlagrate

Technologiedominante Strategie: Starke F&E-Orientierung, hohe Produktstandards, hoher Neuheitsgrad. Hat die geringste Marktorientierung und deswegen die höchste Fehlschlagrate.



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