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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Firmcommitment, -underwriting

Form konsortialer Fremdemission am internationalen Kapitalmarkt. Das Bankenkonsortium (-Syndikat) hat 3-stufigen Aufbau: Neben einer Führungsgruppe (Managementgroup), die aus Konsortialführer (Leadmanager) und einem oder mehreren Comanagern bestehen kann, wird in Form des Underwriting ein Garantiekonsortium aus weiteren Banken gebildet (Underwritinggroup), von dem wiederum andere Institute als Mitglieder einer Verkaufsgruppe (Selling-group) gebeten werden. Das typische Prinzip dieser Kon-sortialtechnik liegt in der Trennung der Funktionen Absatzrisikoübernahme und Distribution. Im Underwriting-agreement mit dem Emittenten erklärt die Konsortialfüh-rung die Festübernahme des Emissionsbetrags und verpflichtet sich zur Zahlung des Anleihebetrags, der dem festgelegten Emissionskurs abzgl. Provision entspr. (Primärunderwriting). Zur Streuung des Absatzrisikos werden als Underwriter Banken mit bekanntem Platzierungspotenzial in das Konsortium eingeladen, die jeweils die Übernahme einer bestimmten Quote des Anleihevolumens für den Fall nicht vollständiger Endplatzierung garantieren (Sekundärunderwriting). Durch Agreement among Underwriters werden die quotalen Anteile am Gesamtvolumen festgeschrieben und die Unterbringung der Emission vorbereitet. Zur eigentlichen Platzierung im Publikum bedient man sich der Mitglieder der Selling-group, der neben Banken mit einem leistungsfähigen Ab- satzsystem auch spezialisierte Wertpapierhandelshäuser, Investmentbanks und Broker angehören können. Die Sel-lingbanks teilen der Leadbank den gewünschten Betrag mit, den sie bei ihren Anlegern oder ggf. bei Zwischenhändlern platzieren wollen, um mit Hilfe dieser Informationen der Führungsbank Überprüfung und evtl. Korrektur der Emissionskonditionen sowie endgültige Quotenzuteilung zu ermöglichen. In ökonomischer Sicht kann eine Bank durchaus beide - rechtlich getrennte Funktionen - als Underwriter und Seiler ausüben.



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