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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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empirische Wirtschaftsforschung

befaßt sich mit quantitativen Methoden, die zur Datenanalyse, zur Überprüfung theoretischer Hypothesen und zur Beurteilung alternativer wirtschaftspolitischer Strategien dienen, Mit Hilfe der Zeitreihenanalyse, ökonometrischen Methoden und der Input-Output-Analyse wird das Ziel verfolgt, fundierte Untersuchungen sozioökonomischer Entwicklungsprozesse zu erstellen, treffsichere Prognosen auf einer empirischen Grundlage abzuleiten und schließlich auch einen Beitrag zu einer rationalen Politikplanung durch Verwendung von Simulationsverfahren und Modellen der quantitativen Politikanalyse zu leisten. Wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von quantitativen Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung ist die Verfügbarkeit aktueller und zuverlässiger Zeitreihen- oder Querschnittsdaten. Sie werden dazu verwendet, um Hypothesen der mathematischen Wirtschaftstheorie mit Hilfe von statistischen Schätz-und Testmethoden im Hinblick auf ihren empirischen Gehalt entsprechend dem wissenschaftstheoretischen Anspruch des Kritischen Rationalismus zu testen. Für die Wahl des geeigneten methodischen Ansatzes ist die konkrete Problemstellung entscheidend. Dabei befaßt sich die Zeitreihenanalyse mit der Untersuchung der zeitlichen Entwicklung von sozioökonomischen Variablen. Datengrundlagen sind Längschnittsdaten auf Jahres-, Halbjahres-, Vierteljahres- oder Monatsbasis. Das Ziel der Zeitreihenanalyse besteht darin, längerfristige Trends und mittel- bzw. kurzfristige Schwankungen im Beobachtungszeitraum zu erkennen, um auf dieser Grundlage prognostische Aussagen ableiten zu können. Unter methodischem Aspekt unterscheidet man zwischen univariater und multivariater Zeitreihenanalyse. Während sich die univariate Zeitreihenanalyse nur mit einer einzigen Zeitreihe befaßt, untersucht die multivariate Zeitreihenanalyse die Zusammenhänge zwischen mehreren Zeitreihen. Ökonometrische Modelle dienen zur Quantifizierung und Überprüfung theoretischer Hypothesen der Makro- und Mikroökonomik. Seit Gründung der Econometric Society (1931) sind mathematische Wirtschaftstheorie, Wirtschaftsstatistik und statistische Schätz- und Testtheorie zur Ökonometrie verknüpft worden. Bei der ökonometrischen Modellbildung sind folgende Schritte zu unterscheiden: · Spezifikation des Modells, · Schätzung, · Prüfung der ökonometrischen Struktur, · Bewertung der Ergebnisse. Makroökonometrische Modelle bilden die wechselseitige Verknüpfung im volkswirtschaftlichen Kreislaufzusammenhang ab, während mikroökonometrische Ansätze zur Modellierung von Unternehmens- und Haushaltsentscheidungen verwendet werden. Die Input-Output-Analyse befaßt sich mit der Beschreibung und Auswertung der Verflechtung zwischen den verschiedenen Sektoren der Wirtschaft. Unter der deskriptiven Zielsetzung werden Input-Output-Tabellen erstellt, in denen die Inputs und Outputs der einzelnen Sektoren in Werteinheiten ausgewiesen sind. Unter dem anwendungsorientierten Aspekt werden Input-Output-Modelle entwickelt, die dazu dienen, die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Maßnahmen, z.B. den Einsatz konjunktur- oder arbeitsmarktpolitischer Programme, auf die sektorale Produktionsentwicklung abzuschätzen. Literatur: Ronning, G. (1991). Hübler, O. (1989). Hujer, R., Cremer, R. (1978)



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