Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Digital Video Broadcast (DVB)

Bisher wurden Fernsehbilder analog per Funkwellen durch die Luft, im Kabel oder vom Satellit übertragen. Diese Übertragungsart wird inzwischen abgelöst von einem digitalen Übertragungsstandard, der als DVB-Norm festgelegt wird.

Seit Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelten Anbieter von Unterhaltungselektronik und Studiotechnik sowie den öffentlich-rechtlichen wie privaten Rundfunkanstalten einen Standard, der die Übertragung von bewegtem Bild und Ton sowie von zusätzlichen Informationen auf digitalem Wege vereinheitlichen sollte. Gründe für die Anstrengung auf diesem Gebiet gab es genug: Die Digitalisierung der Bild- und Toninformationen machte einen sicht- und hörbaren Fortschritt in der Qualität der Übertragung ebenso möglich wie die bessere Ausnutzung der nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehenden Frequenzen zur Übertragung.

1991 wurde auf Initiative von Herstellern von Unterhaltungselektronik die Gründung einer gemeinsamen Plattform zur Entwicklung von terrestrischem, über die normale Hausantenne zu empfangenden digitalem Fernsehen angeregt. Zusammen mit Fernsehsendern und staatlichen Institutionen, die den Fernsehmarkt regulieren, sowie privaten wie öffentlichen Sendern wurde die "European Launching Group" ELG gegründet. 1993 unterzeichneten alle Beteiligten einen Vertrag über die Entwicklung von Standards für digitales Fernsehen, aus der ELG wurde DVB, Digital Video Broadcast. Alle Beteiligten einte das Ziel, ein kräftezehrendes Nebeneinander von verschiedenen, nur von einzelnen Unternehmen entwickelten und nur einzelnen Sendern unterstützten Standards zu vermeiden. Durch die Kooperation vor allem mit Satellitenbetreibern wurde schnell klar, dass die Digitalisierung des Fernsehens zunächst beim Satellitenempfang und dann bei der Verbreitung über Kabelnetze ansetzen würde. Seit 1997 wurden technische Standards, Pilotprojekte und die Umsetzung in den Regelbetrieb vom DVB-Konsortium angestoßen.

Technisch basieren alle DVB-Standards auf dem Komprimierungsverfahren MPEG Layer 2, das auch bei DVDs zum Einsatz kommt. Das gilt für Video- und Audioinformationen gleichermaßen. Zusammen mit diesem Datenstrom können nach den DVB-Spezifikationen zusätzliche Daten im Container-Prinzip Zusatzdaten übertragen werden: digitaler Videotext, die Informationen zu einem elektronischen Programmführer (EPG) und anderes.

Bei einem Datenstrom zwischen 5-8 Mbit/S. ermöglicht DVB die bessere Ausnutzung der Frequenzbänder: Wo bisher ein analoges Fernsehprogramm Platz fand, können bei der Umstellung zwischen 3-4 digitale Kanäle inkl. Zusatzinformationen ausgestrahlt werden.

Die Standards werden nach ihrem Vertriebsweg unterschieden:

  • DVB-S regelt die Verbreitung über Satelliten, die schon am weitest etablierte Technik.
  • DVB-C enthält die Regeln für die Verbreitung über das Breitbandkabel, über
  • DVB-T wird die terristrische Verbreitung geregelt.

Weiterführende Links:

DVB: www.dvb.orgInformationen zu DVB-T in Deutschland: www.ueberall-tv.de Informationen zu digitalem Fernsehen: www.digitalfernsehen.de



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Digital Divide
 
Digital-Cashsettlement
 
Weitere Begriffe : Gruppenforschung | Segregate | Sozialorganisation
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.