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Commodity and trade financing (CTF)

"Commodity and trade financing" ist eine neuere Finanzierungstechnik, die vor allem im Rahmen von Außenhandelsfinanzierungen Anwendung findet. Diese Art der Barkreditfinanzierung zielt speziell auf den Handel mit börsennotierten Handelswaren ab. Die finanziernde Bank stellt Kreditvergabe weder auf den Lieferanten, noch auf den Abnehmer der zugrundeliegenden Ware ab, sondern lediglich auf die Ware selbst. Commodity and trade Finanzierungen werden beibeim Rohstoffhandel mit Unternehmen aus den Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes angewandt.

Bei der Finanzierung internationaler Handelsgeschäfte tritt für die Kreditgeber oftmals das Problem auf, dass weder der Importeur noch der Exporteur eine genügend gute Bonität besitzen, um eine Kreditausreichnung zu rechtfertigen. Vor allem beim internationalen Handel mit Rohstoffen, bei dem ein Finanzierungsvolumen in dreistelliger Millionenhöhe keine Seltenheit ist, tritt dieses Problem häufig auf. Bei dieser Art von Handelsgeschäften ist es für Banken oft kaum möglich, die Kreditvergabe auf einen der beteiligten Geschäftspartner abzustellen. Hinzu kommt oft noch das Problem, dass der Exporteur aus politisch und wirtschaftlich unstabilen Ländern kommt, wodurch das Risiko der Kreditvergabe zusätzlich erhöht wird.

Auch eine Kreditvergabe an die Importeure ist in der Regel kaum möglich, da es sich dabei in vielen Fällen um Handelsgesellschaften handelt, die mit einer geringen Eigenkapitalausstattung arbeiten und kaum werthaltige Sicherheiten vorweisen können.

Um Exporteuren oder Importeuren dennoch die notwendigen Mittel für diese Art von Handelsgeschäften bereit stellen zu können, die volkswirtschaftlich eine wichtige Rolle spielen und um gleichzeitig das Sicherheitsbedürfnis der Banken zu befriedigen, wurden Commodity and Trade-Finanzierungen entwickelt. Diese Art der Kreditfinanzierung stellt einzig und allein auf den Wert und die Handelbarkeit der zugrundeliegenden Ware ab. Hierin liegt der Hauptunterschied zu herkömmlichen Außenhandelsfinanzierungen, bei denen die Kreditvergabe in der Regel auf die Bonität des Kreditnehmers abgestellt wird.

Wichtig bei CTF-Geschäften ist es, dass es sich bei der zugrundegelegten Ware um Werte handelt, die an Börsen notiert werden. Bei solchen Waren spricht man von commodities. Werden die zugrundeliegenden Waren nicht an Börsen gehandelt, so müssen für sie doch zumindest leicht feststellbare Marktpreise existieren. Nur dann ist eine leichte Verwertbarkeit für den Kreditgeber für den Fall garantiert, dass der Kreditnehmer zahlungsunfähig wird. Dies ist vor allem für Banken wichtig, die sich nicht gerne mit Waren besichern, die nur in langwierigen Prozessen verwertet werden können. In der Praxis werden diese Finanzierungen beispielsweise im Handel mit Erdöl, Stahl und anderen Metallen verwendet. Für all diese Produkte existieren Börsenpreise und damit die Möglichkeit einer schnellen und unkomplizierten Verwertung.

Bei der Prüfung eines Antrags auf eine CTF-Finanzierung, wird von der kreditgebenden Bank primär die zu handelnde Ware überprüft. Bei der Prüfung geht es vor allem um den Wert und die Absatzmöglichkeiten der Ware. Um zu einem möglichst sicheren Urteil zu kommen, ziehen Banken hierzu häufig externe Betrater hinzu, die Gutachten über Qualität und Wert der Ware sowie Verfassung des betreffenden Marktes erstellen. Diese umfangreiche Prüfung dient zu einen dem Schutz der Bank und damit letztlich auch des Kreditnehmers vor den vielfältigen Risiken solcher Geschäfte.

Da die Kreditvergabe im wesentlichen Teil auf die zugrundegelegte Ware abstellt, muss der Kreditgeber sicherstellen, dass ihm während der Laufzeit des Kredites immer entweder die Rechte an der Ware oder aber die Rechte aus dem vereinbarten Kaufpreis zustehen. Aus diesem Grund lassen sich die finanzierenden Kreditinstitute grundsätzlich sowohl die Rechte an der Ware als auch die Rechte aus dem zugrundeliegenden Kaufvertrag abtreten. Sollte der Kreditnehmer zahlungsunfähig werden, kann sich der Kreditgeber entweder durch die Zahlung des Käufers der Ware oder aus der Ware selbst befriedigen.

In diesem Zusammenhang ist es außerdem wichtig, dass der Zahlungseingang aus dem Weiterverkauf der Ware entweder durch ein Akkreditiv oder durch eine Bankgarantie gesichert ist. Von entscheidender Bedeutung bei diesen Finanzierung ist, dass der Kreditgeber ständig Zugriff auf die Ware oder den Kaufpreis hat.



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