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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Arbeiterbewegung

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Bewegungen und Kämpfe der Arbeitenden für soziale und politische Veränderungen. Mit der Entstehung und Entwicklung des Industriekapitalismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Entwicklung der Arbeiterinnenklasse (des Proletariats) und des Klassenkampfes gegen die kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung. Es entwickelte sich eine organisierte Interessensvertretung der Arbeiterinnen, die sowohl innerhalb des Kapitalismus (reformistische) als auch antikapitalistische (revolutionäre) gewerkschaftliche. politische und genossenschaftliche Organisationen hervorbrachte: Von spontanen Einzel- und Gruppenprotesten, von Maschinenstürmerei bis zur Schaffung verschiedener nationaler und internationaler politischer Organisationen und Vereinigungen (z.B. Bund der Kommunisten), Bildungsvereinen und Gewerkschaften sowie Parteien entsprechend den verschiedenen Strömungen innerhalb der Arbeiterinnenklasse (z.B. sozialdemokratische und kommunistische Parteien, anarchistische, syndikalistische, trotzkistische, maoistische Organisationen und vielfältige neuere marxistische Strömungen der letzten Jahrzehnte). Das Entstehen von zum Teil kontroversen Richtungen des Marxismus geht a) auf Unterschiede in der wissenschaftlichen Interpretation der klassischen Texte von Marx und Engels zurück, b) auf unterschiedliche politische Schlussfolgerungen für die Anwendung und c) auf die verschiedensten Versuche, den Marxismus auf die veränderten gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse anzuwenden und weiterzuentwickeln zurück. Hierbei geht es z.B. um die Struktur und Rolle der Arbeiterklasse, die Einschätzungen der Etappen des Kapitalismus wie des Staates. der Monopole, des Imperialismus und des Staatsmonopolistischen Kapitalismus, oder um Strategie und Taktik, Reform und Revolution, bis hin zur Rolle der Wissenschaft und Technik in der Gesellschaft. Der Sieg der russischen Oktoberrevolution 1917. die Bildung von Arbeiterregierungen (Räte in der Novemberrevolution, Räterepubliken) in Deutschland 1918/19 und die Entwicklung des „realen Sozialismus“ nach 1945 boten die Chance, die Zielvorstellungen der Arbeiterinnenbewegung zu verwirklichen. >Aktionseinheit, >Arbeiterklasse, >Arbeiterinnenorganisation, >Arbeiterräte, >Arbeitnehmer, >Arbeitskampf, >Betriebsrat, >Bündnispolitik, >Genossenschaften, >Gewerkschaften. >Klassen, >Klassenorganisationen, >Marxismus, >Opportunismus, >Revisionismus In der Wirtschaftssoziologie: die Gesamtheit der organisierten ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Anstrengungen der Arbeiter, das Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital innerhalb des Kapitalismus und/oder durch seine Überwindung zugunsten der Lohnarbeiter zu verändern.



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