Arbeiterklasse
In der Wirtschaftssoziologie:
Proletariat, working class, frz.: classe ouvriere, die Gesamtheit der Lohnabhängigen, die wegen ihres Nichtbe-sitzes an Produktionsmitteln ihre Arbeitskraft zum Zwecke ihrer materiellen Reproduktion verkaufen müssen. Die marxistische Klassentheorie identifiziert die Arbeiterklasse als eine Hauptklasse der kapitalistischen Gesellschaft, die aufgrund des Kapitalverhältnisses zur Bourgeoisie in antagonistischem Widerspruch steht. Zugleich identifiziert sie sie als Subjekt der revolutionären Zerschlagung des Kapitalismus und der Errichtung sozialistischer Produktionsverhältnisse: Sie ist die wichtigste Produk-tivkraft; sie steht in Verbindung mit den modernsten Produktionsmitteln; sie ist -zunächst durch die ihr vom kapitalistischen Produktionsprozess aufgezwungene Organisation - umfassend organisiert; sie ist, bei allen Strukturveränderungen, die stärkste Klasse; sie hat, aufgrund ihres Nichtbesit-zes an den Produktionsmitteln und ihres Ausschlusses von der Leitung der gesellschaftlichen Prozesse, „nichts zu verlieren als ihre Ketten“ (K. Marx u. F. Engels). Aufgrund der Strukturveränderungen der Arbeiterklasse und aufgrund von Verschiebungen im Klassengefüge der kapitalistischen Gesellschaft insgesamt - vor allem im Zuge des wissenschaftlich-technischen Fortschritts - hatte die Diskussion über die Grenzen der Arbeiterklasse und über das Verhältnis der anderen Schichten zur Arbeiterklasse in den 1970er Jahren an Aktualität gewonnen. Insbesondere wurde darüber diskutiert, inwieweit Teile der wissenschaftlich-technischen Intelligenz sich der Arbeiterklasse angenähert haben.
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