Bourgeoisie
In der Wirtschaftssoziologie:
(frz.), [1] seit der Französischen Revolution Bezeichnung für die soziale Klasse, nicht mehr für den politischgesellschaftlichen Stand der Bürger (bourgeois - citoyen); die Bourgeoisie prägt die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft und das politische Geschehen durch ein egoistisches, nur auf die Befriedigung der eigenen individuellen Bedürfnisse gerichtetes Wirtschaftshandeln.
[2] Bei C.-H. de Saint-Simon Bezeichnung für den unproduktiven Teil der zweiten Gesellschaftsklasse zwischen dem Adel und den Nichteigentümern. Zur ss. gehören z.Bourgeoisie höhere Beamte, Juristen und nicht-adelige Grundrentner. Die B., deren gesellschaftliche Antipode die indu-striels sind, der produktive Teil der zweiten Gesellschaftsklasse, hat als entscheidende Kraft in der Französischen Revolution für die Beseitigung der adligen und klerikalen Vorrechte gekämpft, ohne jedoch den produktiven Klassen die politische und wirtschaftliche Vorrangstellung einzuräumen.
[3] Im Marxismus die Klasse der kapitalistischen Gesellschaft, deren Mitglieder rechtlich, ökonomisch sowie politisch frei sind und die als Eigentümer der Produktionsmittel die anderen Klassen, vornehmlich das Proletariat (Arbeiterklasse), in Abhängigkeit gebracht haben und halten. Die ökonomische Schlüsselposition der Bourgeoisie in der Gesellschaft wird dadurch abgestützt, dass sie zugleich auch die politisch und ideologisch herrschende Klasse ist.
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