Arbeiterbewegungskultur
In der Wirtschaftssoziologie:
die organisierten Formen der Arbeiterbewegung, der herrschenden Kultur eigene Inhalte entgegenzusetzen, um die Köpfe und Herzen von Arbeitern und Arbeiterinnen der bürgerlichen Kultur zu entwinden, für den „sozialistischen Kampf“ zu gewinnen und diese in die Umwälzung der kapitalistischen Gesellschaft einzubinden. In sog. Vorfeldorganisationen wurde seit der Wende zum 20. Jahrhundert von SPD und seit der Weimarer Republik von SPD und KPD versucht, ein „eigenes Lager“ aufzubauen (z.B. im Arbeiterturner-, -Sänger-, -radfahrer-, -Schwimmer-, -etc. -Bund, aber auch im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller). Dabei spielte allerdings von vornherein der Gedanke eine wichtige Rolle, das „bürgerliche Erbe“ anzutreten, womit sowohl die Problematik einer Verbürgerlichung als auch die der Entfernung vom Alltag der Nicht-Organisierten gesetzt war (Arbeiterkultur).
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