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Aktiendirektvertrieb
Wegen der hohen Kosten vor allem für Kleinanleger sind in den USA einige große Gesellschaften dazu übergegangen, ihre Aktien direkt an Anleger zu verkaufen und sie auch für sie zu verwalten. Dies soll zudem oft der Kundenbindung dienen. Für Kleinanleger besteht wegen der bei geringen Beträgen relativ hohen Gebühren und Provisionen von Banken und Brokerhäusern oft nur die Möglichkeit, sich auf dem Umweg über Fonds am Aktiensparen zu beteiligen. Um auch diese Anleger an sich zu binden, bieten einige große Aktiengesellschaften in den USA ihnen die Möglichkeit, Aktien direkt bei ihnen zu erwerben. Allerdings sind die Konditionen recht unterschiedlich. So verlangen manche Unternehmen, dass bei der Eröffnung eines Depots (Depotkontos) mindestens für 1.000 Dollar Aktien der Gesellschaft erworben werden. Erst danach sind regelmäßige oder gelegentliche Käufe für Beträge von 30 oder 50 Dollar möglich. Einige bieten dies von vornherein an. In anderen Fällen wird eine "Eintrittsgebühr" verlangt: Die Depoteröffnung kostet Geld. Während die Verwaltung oder der Kauf und Verkauf der Wertpapiere bei den einen kostenlos ist, berechnen andere Gesellschaften dafür Provisionen. Diese sind allerdings in der Regel deutlich geringer als beim Aktienkauf über einen Broker. Um die Verwaltung zu vereinfachen und die Kapitalbildung zu beschleunigen, gehört es oft zu den Bedingungen der Direktanlage, dass die gezahlten Dividenden reinvestiert werden. Die Gewinnanteile werden also von der Gesellschaft sofort wieder zum Erwerb neuer Aktien verwendet. Beobachter dieser Entwicklung empfehlen diese Art von Investor Relations vor allem den Herstellern von Massenkonsumgütern oder Autos, da auf diese Weise neben der Kapitalbildung auch eine Kundenbindung erreicht werden kann: Wer Aktionär ist, neigt eher dazu, die Produkte "seines" Unternehmens zu erwerben. Eine weitere Möglichkeit, Aktien "direkt" zu erwerben, bietet das Internet-Broking, bei dem der Anleger sich unter Umgehung von Banken und Brokerhäusern direkt am Börsengeschehen beteiligt. (Siehe auch Daytrader). Allerdings müssen die Teilnehmer dabei ebenso auf Beratung verzichten wie beim Kauf über Direktbanken. Auch das Risiko beim Internet-Broking ist höher als beim Wertpapierkauf über Banken und Sparkassen.
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