Abwertung

ist eine Änderung des Wechselkurses. Folge: Für eine inländische Währungseinheit ist ein geringerer Betrag an Auslandswährung zu bezahlen; für Auslandswährungen muß mehr an Inlandswährung bezahlt werden. Die Abwertung der inländischen Währung kann als Mittel der Exportförderung eingesetzt werden, da ausländische Abnehmer bei eigentlich unveränderten Preisen weniger an eigener Währung aufwenden müssen. Gegensatz: Aufwertung. (Siehe auch Beggar-my-Neighbour-Policy.) (= Devalvation) Verminderung des Außenwerts einer Währung. Eine Abwertung äußert sich bei Mengennotierung des Wechselkurses der inländischen Währungseinheit (Menge ausländischer Währungseinheiten für 1 inländische Währungseinheit, z.B. US-$ für 1 Euro, wem) als dessen Senkung. Die Mengennotierung ist seit Beginn der Europäischen Währungsunion mit dem Euro als gemeinsamer Währung allg. üblich. Bei der früheren Preisnotierung des Wechselkurses (Menge inländischer Währungseinheiten für 1 ausländische, z.B. Euro für 1 US-$, WEuro,$) bedeutet eine Abwertung eine Erhöhung des Wechselkurses. Der Abwertungssatz gegenüber dem früheren Kurs wird über die Mengennotierung für den neuen Kurs (w$ Euro) und den Ausgangskurs (wa/Euro S berechnet: Da die Mengennotierung gleich dem Kehrwert der Preisnotierung ist ergibt sich der gleiche Abwertungssatz nach der Formel Eine Abwertung der inländischen Wähnmgseinheit kommt bei - freiem Wechselkurs durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt zustande. Nach dem Abkommen über den -+ Internationalen Währungsfonds erfolgte eine Abwertung durch Festlegung einer neuen Parität. Der Abwertungssatz zeigte die relative Änderung der Parität. Bei festem Wechselkurs bezweckt eine Abwertung i.d.R. eine Verringerung eines Defizits in der             Leistungsbilanz. Eine Abwertung verteuert die Inlandspreise der Importgüter und senkt die Auslandspreise der Exportgüter des abwertenden Landes. Eine normale Reaktion der Leistungsbilanz (Rückgang eines Defizits, Erhöhung eines Überschusses) tritt ein, wenn die MARSHALL-LERNER-Bedingung erfüllt ist. Eine Zunahme des Leistungsbilanzsaldos löst eine Einkommenserhöhung aus, wodurch das Saldo selbst wiederum beeinflußt wird. Den Zusammenhang zwischen inländischer Absorption und Leistungsbilanz bei einer Wechselkursänderung behandelt die - Absorptionstheorie. Eine Abwertung kann auch auf eine Erhöhung von Volkseinkommen und Beschäftigung abgestellt sein (beggar-my-neighbour-policy). Diese möglichen Effekte können zu einem Abwertungswettlauf (wie 1931 nach Abwertung des englischen Pfundes) zwischen einer Reihe von Ländern führen. Neben den Inlandspreisen der Importgüter steigen nach einer Abwertung bei entsprechender Angebotssituation auch die Inlandspreise der Exportgüter. Die Wirkung einer Abwertung auf das allgemeine Preisniveau hängt v.a. von der Geld- und - Kreditpolitik und Lohnpolitik ab. Für die Veränderung der terms of trade sind die Elastizitäten des mengenmäßigen Exportangebots und der mengenmäßigen Importnachfrage des In- und Auslands entscheidend. Abwertungserwartungen führen i.d.R. zu kurzfristigen Kapitalexporten (internationale Kapitalbewegungen) aus dem betreffenden Land und zu einer Änderung der Zahlungstermine (- terms of payment). Kapitalbewegungen, für die bei Ein- und Ausfuhr der gleiche Kurs angewendet wird, sind vom Kursstand unmittelbar nicht betroffen. Doch gehen von einer Abwertung mittelbare Wirkungen auf solche Kapitalbewegungen aus (z.B. durch die Höhe des ausländischen Kapitalbetrages für eine Investition, geänderte Zinspolitik im abwertenden Land). Literatur: Rose, K., Sauernheimer, K. (1999). Frenkel, J.A. u.a. (1976). Kleinewefers, H. (1969)