Abweichungsanalyse
(Soll-Ist-Analyse): Eine Form der Umsatzanalyse, deren Funktion die Untersuchung des relativen Beitrags verschiedener Faktoren zu dem Auftreten eines deutlichen Auseinanderfallens von tatsächlich erzielten Umsätzen oder Erlösen (Ist) und erwarteten Umsätzen oder Erlösen (Soll) ist. Ziel der Analyse ist es, nach Ermittlung der Gründe für das Zurückbleiben der lstwerte hinter den Sollwerten entsprechende Anpassungsmaßnahmen einzuleiten.
Unter der Voraussetzung, dass die Ermittlung des Ist und der Abweichungen fehlerfrei vorgenommen wurde, lassen sich Abweichungen meist zurückführen auf:
Planungsfehler: Die Nichtberücksichtigung bekannter Einflußgrößen, eine falsche Gewichtung von Faktoren.
· Störgrößen: unvorhersehbare, die Grundlage der Planung verändernde Ereignisse.
· Fehlleistungen: Mehr- oder Minderleistungen, Fehlentscheidungen und Fehlverhalten.
Da die Analyse der Abweichungen Zeit und Geld kostet, ist es aus wirtschaftlichen Gründen oft zweckmäßig, einen Selektionsfilter einzusetzen. Er bewirkt, dass nur solche Abweichungen analysiert werden, die ein zuvor festgelegtes “kritisches Abweichungsmaß” überschreiten.
Die Bestimmung eines solchen Abweichungsmaßes setzt allerdings Vorkenntnisse der Ergebnisse voraus, die eigentlich durch die Abweichungsanalyse erst erbracht werden sollen. Sie erfordert jedenfalls eine gute Situationskenntnis und ein weitgehend antizipierbares Wirkungsfeld. In welcher Höhe die kritische Schwelle zu bemessen ist, muss von Fall zu Fall und in Abhängigkeit von der Bedeutung der Vergleichsobjekte im Hinblick auf die Gesamtunternehmung entschieden werden. Sie hängt auch vom Grad der Ungewißheit bei der Fixierung der Sollwerte und von den an die Kontrollinformationen gestellten Ansprüchen ab.
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