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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Wertentwicklung bei Fonds

Die Wertenwicklung einer Kapitalanlage bezeichnet man als Performance. Bei Fonds wird die prozentuale Veränderung der Anteilswerte während eines bestimmten Zeitraums gemessen. Dabei wird aber der beim Fondskauf gezahlte Ausgabeaufschlag meist nicht einbezogen. Der aber drückt die Rendite in jedem Fall. Die Wertenwicklung/Performance eines Fonds darf nicht allein an der Rendite gemessen werden. Für eine Analyse von Fonds sind neben der Performance auch Volatilität, Qualität des Fondsmanagements und Vergleich mit der Konkurrenz heranzuziehen.

Der Durchschnitt der Fonds erwirtschaftet in der Regel weniger Rendite als eine Direktanlage an der Börse - dies zeigt ein Vergleich der deutschen Aktienfonds mit der Entwicklung der 30 Aktien des DAX. Der Grund: Ein Indexfonds, der etwa den DAX nachbildet, bildet dessen Einzelwerte nach. Dabei erzielen die Anleger eine schlechtere Rendite, weil sie beim Fondskauf ja höhere Kosten haben als bei Aktien, also Ausgabeaufschläge, Gebühren und anderes mehr bezahlen müssen.

Der Vorteil des Anlegers liegt bei der Kapitalanlage in Fonds in der Risikostreuung. Kaum ein Privatanleger verfügt über soviel Kapital, um alle Aktien des DAX zu zeichnen. Er muss also eine Auswahl treffen. Doch ein Fonds schafft es mühelos, alle 30 Werte im Portefeuille zu haben. Damit ist seine Risikomischung deutlich weniger brisant. Doch auch das ist keine Versicherung auf dauerhaft positive Renditen. Das zeigt etwa das spektakuläre Beispiel des Morgan Grenfell Capital Growth Fonds, des besten europäischen Aktienfonds des Jahres 1995. Nur wenige Monate später stürzte er jäh ab. Das Fondsmanagment hatte sich wild verspekuliert. Die Heftigkeit solcher Ausschläge spürt der Anleger dann besonders bitter, wenn er erst in der Phase überschäumender Erfolge solcher Fonds eingestiegen ist. Die Kursrückschläge nach den Abstürzen der ehemaligen und längst gefeuerten Investmentstars werden dann erst nach Jahren, wenn überhaupt, wieder ausgeglichen. Goldene Regel: Wer sein Geld in Fonds anlegt, ist gut beraten, tolle Ergebnisse von gestern nicht einfach auf morgen zu übertragen. Peter Lynch, einer der erfolgreichsten Fondsmanager aus den USA, der mittlerweile aus dem Geschäft ausgestiegen ist, prägte dazu den Satz: "Die Zukunft kann man nicht im Rückspiegel sehen!"

Fonds rutschen die Hitlisten rauf und runter. Das ist die Folge von Unternehmensentwicklungen, Zinsbewegungen, Konjunkturschwankungen und natürlich von Börsentrends. Wenn gerade Großunternehmen gefragt sind wie Daimler Chrysler, Deutsche Bank und Allianz, dann profitieren eben Fonds, die auf Blue chips gesetzt haben. Sind aber besonders die Unternehmen aus der zweiten Reihe wie Sixt, Fresenius oder Aktien des Neuen Marktes gefragt, dann profitieren eben die Small Cap Fonds. Deshalb legen die Kapitalanlagegesellschaften möglichst viele Fonds auf, um das Anlagekapital zu binden.

Grundsätzlich gilt: Wer sein Geld auf mehrere Fonds wohldosiert und gut überlegt anlegt, der kann mittelfistig und langfristig auf eine vernünftige Rendite - zumindest statistisch betrachtet - rechnen. Das zeigen die folgenden Statistiken des Bundesverbandes Deutscher Investment Gesellschaften (BVI), also des Interessenverbandes der Fondsbranche. So aufschlussreich sie auch sind, so muss aber immer wieder darauf hingewiesen werden, dass keine sicheren Prognosen aus diesen empirischen Daten abzuleiten sind. Was diese Statistiken zur Wertentwicklung der Fonds nämlich nicht enthalten, sind zum Beispiel eine Risikobewertung der Kapitalanlagestrategie des jeweiligen Fonds, also eine Analyse der Volatilität des Fonds oder ein Vergleich der einzelnen Fonds mit der direkten Konkurrenz. Die folgenden Zahlen sind also einerseits aufschlussreich aber andererseits zugleich ergänzungsbedürftig. Wir aktualisieren sie ständig.



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