Werterlös des Passivgeschäfts
Leitet man die Wertkosten des Aktivgeschäfts aus dem Einsatz des monetären Faktors ab, sind zu verrechnen Eigenkapital-, Liquiditätsund Risikokosten; Zinskosten des Passivgeschäfts sind dann als Kosten der Beschaffung finanzieller Mittel anzusehen. Problematisch ist zutreffende Verrechnung der Zins- und Betriebskosten des Passivgeschäfts auf die verschiedenen Aktivgeschäfte. Erfolgsträger im Bereich der Bestandshalteleistungen wäre nur das Aktivgeschäft. Im Verständnis der Banken und auch der Kunden handelt es sich jedoch beim Einlagengeschäft um Bankabsatzleistungen in der Leistungsgruppe Anlagefazilitäten. In dieser Sicht ist es dann auch zweckmässig, den Erfolgsbeitrag dieser Leistungsarten zu ermitteln und die Entwicklung des Geschäftsbereichs in die Planungs- und Kontrollprozesse einzuordnen. In den traditionellen Methoden der Werterfolgsermittlung wird die Erfolgsentstehung als das gemeinsame Resultat des Zusammenwirkens von Aktiv- und Passivgeschäft angesehen. Als gemeinsamer Erfolg ist dann der Überschuss der Zinserlöse über die -kosten (Zinsüberschuss) zu ermitteln. Werden Zinsgrössen auf die zu Grunde liegenden Aktiva- bzw. Passivabestände bezogen, ergeben sich Durchschnittszinssätze und als deren Differenz Zinsspannen. In dieser Betrachtung sind die Zinserlöse des Aktivgeschäfts auch Werterlöse der Mittelanlage der Passiva und die Zinskosten des Passivgeschäfts Wertkosten des Aktivgeschäfts. Ein schwieriges Problem der getrennten Erfolgsermittlung für Aktiva und Passiva besteht dann in der Aufteilung der Zinsspanne auf die beiden Geschäftsbereiche.
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