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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Risiko-Lebensversicherung

Eine Risikolebensversicherung stellt einen finanziellen Schutz für Hinterbliebene dar, wenn der Versicherungsnehmer während der Laufzeit der Versicherung stirbt. Im anderen Falle gibt es gewöhnlich keine Auszahlung. Im Gegensatz zu einer Kapital-Lebensversicherung gibt es keinen Sparvorgang, der dem Versicherten zugute kommt. Daher gibt es auch keine "Ablaufleistung". Dafür sind die Beiträge deutlich niedriger.

Eine Risikolebensversicherung ist eine Absicherung vor allem für Familien, deren Ernährer noch keine hohen Renten- oder andere Versorgungszahlungen zu erwarten hat. Beim Tod des Versicherungsnehmers wird eine festgelegte Geldsumme ausgezahlt. Die Policen haben eine vertraglich festgelegte Laufzeit von zum Beispiel 10 oder 25 Jahren.

Eine solche Risiko-Lebensversicherung wird auch zur Absicherung von Krediten verwendet - beispielsweise von Banken und Sparkassen als Absicherung bei Immobilien- oder Ratenkrediten. Die so genannte Restschuldversicherung unterscheidet sich von einer normalen Risikolebensversicherung dadurch, dass die Versicherungssumme im Ablauf immer geringer wird, da durch die regelmäßige Tilgung des Kredits die abzusichernde Summe ständig sinkt.

Auch ohne die Notwendigkeit, einen Kredit abzusichern, kann eine Risikolebensversicherung auch von Beginn an mit einer prozentual sinkenden Versicherungssumme abgeschlossen werden. Hier wird unterstellt, dass der finanzielle Absicherungsbedarf mit zunehmendem Alter sinkt, da Rentenansprüche und eigenes Vermögen - die für die finanzielle Sicherheit der Familie eingesetzt werden können - größer werden.

Paare können sich auch "auf zwei Leben" absichern. Diese Police kommt zur Auszahlung, wenn einer der beiden Vertragsnehmer während der Laufzeit stirbt. Sie ist im allgemeinen billiger, als wenn beide Personen sich einzeln versichern würden.

Eine gängige Kombination stellt auch die Verknüpfung einer Risikolebensversicherung mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung dar.

Beiträge zu Riskolebensversicherungen können bei der Steuererklärung als Sonderausgaben geltend gemacht werden.

Für Frauen sind Risikolebensversicherungen billiger als für Männer. Grund: Die um rund sieben Jahre höhere Lebenserwartung von Frauen. Außer vom Geschlecht ist die Höhe der Beiträge von der Laufzeit und der Höhe der vereinbarten Versicherungssumme abhängig.

Wichtig ist auch das Alter des Kunden: Jüngere zahlen weniger. Selbst wenn die Voraussetzungen alle gleich sind, zahlen Versicherte dennoch oft unterschiedliche Prämien. Deren Höhe ist nämlich auch vom gewählten Versicherungsunternehmen abhängig. Daher sind Vergleiche zwischen den verschiedenen Anbietern immer sinnvoll.

In jedem Fall sind Risikolebensversicherungen immer billiger als Kapital-Lebensversicherungen. Sie kosten bei einigen Anbietern nur rund ein Zehntel des monatlichen Beitrags einer Kapital-Lebensversicherung mit gleicher Versicherungssumme und gleicher Laufzeit. Dafür wird allerdings auch kein Kapital angespart, das später bei Erreichen der Endlaufzeit ausgezahlt wird. Eine Kapital-Lebensversicherung lässt sich meistens in eine Risikolebensversicherung umwandeln, beispielsweise dann, wenn die Beiträge für die Kapitalversicherung (etwa im Fall von Arbeitslosigkeit) zu teuer geworden sind.

Je nach Höhe der vereinbarten Versicherungssumme ist eine Gesundheitsprüfung üblich. Von den Versicherungsunternehmen wird sie meistens ab einer versicherten Summe von 200 000 bis 250 000 DM verlangt. Bei älteren Versicherungsnehmern ist die Prüfung auch schon bei niedrigeren Summen erforderlich.

Auch bei Risikolebensversicherungen kann es - wie bei der Kapital-Lebensversicherung - Überschüsse geben, weil zum Beispiel weniger Versicherungsnehmer sterben als kalkuliert. Eine Beteiligung der Kunden an den so erzielten Überschüssen ist gesetzlich vorgeschrieben. Es kann dann gewählt werden, wie diese Erträge verwendet werden. Eine Möglichkeit: Der Überschuss dient dazu, die abgeschlossene Versicherungssumme aufzubessern. Eine andere besteht in der so genannten Beitragsverrechnung. Dadurch sinkt der jährliche Beitrag. Er kann wegen schwankender Überschüsse im Laufe der Zeit sogar unterschiedlich hoch sein.

Eine Risikolebensversicherung ist jederzeit während der Laufzeit kündbar. Eine Kündigung hat jedoch zur Folge, dass die Versicherung dadurch nachträglich teurer wird. Denn für die Police musste eine höhere Prämie gezahlt werden als für eine, die gleich mit einer geringeren Laufzeit abgeschlossen worden wäre. Der Grund: Bei längeren Laufzeiten steigen die Beiträge überproportional an, da sich im Lauf der Jahre die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Versicherungsnehmer während der Laufzeit verstirbt.

Die seit Anfang 1996 angebotete private Arbeitslosenversicherung hat in einigen Punkten Ähnlichkeit sowohl mit einer Kapital- als auch mit einer Risiko-Lebensversicherung.



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