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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Rating

Das Rating ist ein Wertmaßstab für die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit von Wertpapieremittenten. Es wird von spezialisierten Instituten vorgenommen und gibt dem Anleger wichtige Hinweise darauf, wie sicher die Anleihen bestimmter Schuldner sind. Je geringer die Bonität ist, umso höhere Zinsen muss der Schuldner bieten, um risikobereite Geldgeber anzulocken.

Die Schuldner, also die Herausgeber von Wertpapieren wie Anleihen, Obligationen oder Schatzbriefen können Staaten, Bund, Länder, Kommunen oder Industrieunternehmen sein.

Wird zum Beispiel ein Industrieunternehmen von den Rating-Agenturen eingeschätzt, dann prüfen diese neben der Bonität des Schuldners auch die Qualität der verschiedenen Anleihearten, die vom Unternehmen zum Verkauf angeboten werden sollen. Bewertet werden zudem die Aussichten der Branche und die gesamtwirtschaftliche Lage des Staates, in dem sich das Unternehmen befindet. Je nach Ergebnis werden die Schuldner verschiedenen Risikogruppen zugeordnet und in einer Rating-Skala dargestellt. Sie gliedert sich in vier Kategarien A bis D.

Wertpapieremittenten, die zum Beispiel Anleihen über eine lange Laufzeit von vielleicht zehn Jahren herausgeben und eine A-Note erhalten, können auf Grund ihrer guten Bonität auch bei vergleichsweise niedriger Rendite genügend Käufer finden. Dagegen dürfte die Nachfrage nach Papieren von zweifelhaften Schuldnern selbst bei hohen Renditeversprechungen eher gering sein.

Zum Schutz der Anleger wurde schon vor Jahren eine Rating-Pflicht für alle Wertpapieremittenten in den USA sowie in Kanada, Japan und Australien eingeführt. In Deutschland gibt es solche Vorschriften nicht. Häufig werden deshalb gerade von ausländischen Emittenten zweifelhafte Papiere auf dem deutschen Kapitalmarkt angeboten. Der Anleger hat durch die fehlende Bonitätseinschätzung keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Anleihen und muss insbesondere bei langen Laufzeiten damit rechnen, dass das Ausfallrisiko größer wird.

Viele international tätigen Emittenten lassen ihre Papiere freiwillig "raten", um Skepsis von vornherein auszuschließen. Die meisten, die nicht gesetzlich dazu gezwungen sind, entscheiden sich jedoch für ein "no rating". Zum einen haben sie zu bedenken, dass ihr Rating vergleichsweise "schlecht" ausfallen kann, zum anderen müssen sie eine Rating-Agentur beauftragen und bezahlen.

Ein Rating ist eine Einschätzung von Sachverhalten oder Personen mit Hilfe von Skalen. In der Wirtschaft dient ein Rating dazu, die relative und absolute Bonität von Schuldtiteln und ihre Emittenten zu bewerten. Eine solche Klassifizierung übernehmen Banken (interne Ratings) und international tätige Ratingagenturen (externe Ratings), die bei ihrer Einschätzung unternehmens- und branchenspezifische Merkmale und Länderrisiken berücksichtigen. Gegenstand von Ratings können unterschiedlichste Objekte sein, beispielsweise Unternehmen, Fonds, Immobilien, Branchen oder auch Länder. Die Ratings spiegeln Einstufungen der Schuldner bzw. deren Schuldverschreibungen wider. Standardisierte Beurteilung der Bonität eines Unternehmens bzw. Eines Emittenten und seiner Schuldtitel durch spezialisierte Agenturen, z. B. Moody\'s und Standard & Poor\'s. Siehe: Bonitätskriterien Standardisiertes Verfahren zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Staaten (Länder-R.), Unternehmen (z. B. Banken-R., Industriebranchen-R.) oder Wertpapieren (wie Emissions-R.). Durch unabhängige Institutionen (R.-Agenturen) erfolgt nach einheitlichen und konsistenten Verfahren eine bonitätsmäßige Einstufung der jeweils Betroffenen. Diese liefert international gültige Maßstäbe für Kauf-, Absatz- und Investitionsentscheidungen. R. steigert die Transparenz und Effizienz der Märkte.



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