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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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optimale (Unternehmens-) Finanzierung

Die Zielsetzung der betrieblichen Finanzwirtschaft besteht vor allem darin, eine den geschäftspolitischen Zielen der Unternehmung adäquate Finanzierung zu gewährleisten bzw. die optimale Gestaltung von Kapitalstruktur, -volu-men und -kosten. Entspr. dieser Zielsetzung finanzwirtschaftlicher Entscheidungen ist die Finanzierungsalternative als optimal zu betrachten, die - gemessen an den Zielerreichungsgraden alternativer Finanzierungsmöglichkeiten - die geschäftspolitischen Ziele des Unternehmens in bestmöglichem Mass zu realisieren vermag. Über Optimalität oder Vorteilhaftigkeit einer Finanzierungsmassnahme lässt sich somit stets nur im Vergleich zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten entscheiden und nur i.Hinbl.a. konkrete geschäftspolitische Ziele der Unternehmung, die die Finanzierungsentscheidung zu treffen hat. Die Auswahl aus der Vielzahl der Finanzierungsinstrumente, die Unternehmen grunds. zur Beschaffung benötigter Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen, kann stets nur getroffen werden i. Hinbl. a. spezifischen Finanz- bzw. Kapitalbedarf und spezifische geschäftspolitische Strategie. Neben dem Urteil, wie weit die zu beurteilende Finanzierungsstrategie mit dem benötigten Finanzierungsvolumen und den Anforderungen an die zeitliche Ausgestaltung der Kapitalbeschaffung übereinstimmt, sind Rentabilitätsaspekte herausragend bei der Beurteilung, also erfolgswirtschaftliche Gesichtspunkte entscheidend nicht nur bei leistungswirtschaftlichen, sondern auch bei finanzwirtschaftlichen Dispositionen. Bedeutsam auch besicherungs- und verwaltungsmässige Überlegungen: Die Stellung von Sicherheiten kann das Potential für weitere Kapitalbeschaffungsmassnahmen einschränken, und jegliche Kapitalbeschaffung bedarf auch der verwaltungstechnischen Abbildung und Begleitung in der Unternehmung. Von Relevanz sind auch Flexibilitätsaspekte - in finanz- und erfolgswirtschaftlicher Hinsicht - sowie nicht zuletzt verhaltensorientierte Kriterien. Letztere stellen etwa darauf ab, ob die Finanzierungsmassnahme die Dispositionsfreiheit einengende Bedingungen gesetzlicher oder vertraglicher Art beinhaltet: etwa, inwieweit Mitspracherechte des Kapitalgebers, Genehmigungserfordernisse und Wohlverhaltensverpflich-tungen - z. B. Negativklauseln - die Autonomie beschränken. Versucht man anhand solcher Kriterien Vorteilhaftig-keit oder gar Optimalität einer Finanzierungsalternative zu beurteilen, bedarf dies zum einen der Formulierung des vollständigen Alternativenraums; d. h., es müssen alle in Frage kommenden Finanzierungsstrategien - einschl. Kombinationen verschiedener Instrumente - formuliert werden. Zum anderen setzt die kriterienorientierte Beurteilung auch voraus, dass die Einzelkriterien gewichtet und in einem geschlossenen Beurteilungssystem zusam-mengefasst werden.



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