Marktwirtschaft (Soziale Marktwirtschaft, Freie Marktwirtschaft)
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Begriff für die Theorie der Wirtschaftsordnung, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln beruht und den Markt als Mittelpunkt aller wirtschaftlichen Aktivitäten sieht. Nach dieser Theorie wird dort entschieden, welche Gütermengen von wem hergestellt werden, welcher Preis sich aus Angebot und Nachfrage bildet und wie die Einkommen verteilt werden.
Es existieren zahlreiche Spielarten der Marktwirtschaft. Von der Freien Marktwirtschaft im altliberalen Sinn, ohne jeden staatlichen Eingriff (z.B. Manchester-Kapitalismus, Laisser-faire-Politik) über den Neoliberalismus als „Freie Marktwirtschaft“, der „Sozialen Marktwirtschaft“ deutscher Prägung bis zur „Gelenkten Marktwirtschaft“ des Keynesianismus und schließlich das Konzept der Wirtschaftsdemokratie, bei der die wirtschaftlichen Entscheidungen eines Privatunternehmens im Einvernehmen mit den Gewerkschaften oder dem Staat gefällt werden und der Verstaatlichung von Schlüsselbranchen (ein nie verwirklichtes traditionelles sozialdemokratisches Wirtschaftsmodell). Die deutsche Variante ist eine Mischung aus Elementen des Ordoliberalismus, der christlichen Soziallehre und sozialdemokratischer Vorstellungen.
Ludwig Erhard, Ökonom und Vertreter des Neoliberalismus, von 1949 bis 1963 Wirtschaftsminister und später Bundeskanzler (CDU), versuchte in der Bundesrepublik das neoliberale Konzept der „sozialen Marktwirtschaft“ durchzusetzen. Er trat mit „Maßhalteappellen“ (in Lohnforderungen) an die Arbeitenden auf, um die Kapitalakkumulation zu fördern. Er entwickelte die Konzeption von der „formierten Gesellschaft“ und malte das Bild einer „Wohlstandsgesellschaft“ mit dem „Zusammenwirken aller Gruppen und Klassen“ ohne von „sozialen Kämpfen geschüttelt und von kulturellen Konflikten zerrissen“ zu sein. -Markt, ,Marktwirtschaft, soziale, >Neoliberalismus, >Ordoliberalismus
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