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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Konsum

Unter Konsum wird der Verbrauch oder Gebrauch materieller und immaterieller Güter durch Endverbraucher verstanden. Dementsprechend wird der private Käufer auch als Konsument oder Endverbraucher bezeichnet.

Der Begriff Konsum stammt vom lateinischen consumere (verbrauchen) und stellt den Gegensatz einerseits zur Produktion und andererseits zum Sparen dar. Letztlich besteht der Sinn allen Wirtschaftens darin, den Endverbraucher so gut wie möglich zu versorgen. Auch wenn ein großer Teil der wirtschaftlichen Tätigkeit in der Erzeugung von Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen oder in der Förderung von Rohstoffen, der Herstellung von Halbzeug oder Zwischenprodukten besteht, so dient dies alles letztlich der Produktion von Konsumgütern oder Dienstleistungen für den Konsumenten. Auf Grund der Konsumfreiheit ist es aber sein Recht, allein darüber zu bestimmen, welche Güter und Dienstleistungen er wann und zu welchem Preis erwirbt.

Als Konsumgüter werden alle Produkte und Dienstleistungen bezeichnet, die direkt der Bedürfnisbefriedigung der Menschen dienen. Dazu gehören vor allem: Nahrungsmittel, Kleidung, Energie für Licht und Heizung, Ausstattung und Nutzung der Wohnung oder Autos die nicht beruflich eingesetzt werden. Entscheidend ist, ob private Personen oder Unternehmen diese Produkte kaufen. Wenn es Unternehmen sind, die beispielsweise Möbel (als Büroausstattung) erwerben, dann gilt dies nicht als Konsum sondern als Investition. Zu unterscheiden ist auch zwischen kurz- und langlebigen Konsumgütern. Typische kurzlebige Güter sind Nahrungsmittel, Getränke oder Kosmetika. Viele Dienstleistungen werden sofort konsumiert (Unterhaltung, Massage, Service im Restaurant). Zum den langlebigen Konsumgütern gehören beispielsweise Möbel, Kühlschränke, Schmuck oder Autos.

Der Anteil, den die Verbrauchsausgaben am gesamten Einkommen haben, wird als Konsumquote bezeichnet. Da der Endverbraucher immer vor der Wahl steht, ob er sein verfügbares Einkommen für den Konsum von Gütern und Dienstleistungen verwendet oder ob er sein Geld ganz oder in Teilen spart, addieren sich Spar- und Konsumquote immer zu 100 Prozent des Einkommens. Da letztlich die Entwicklung der Gesamtwirtschaft davon abhängt, ob die Verbraucher bereit sind, einen mehr oder weniger großen Teil ihres Einkommens für den Verbrauch auszugeben, spielt das jeweilige Konsumklima eine wichtige Rolle für die konjunkturelle Entwicklung, für Investitionen, Beschäftigung und Geldwertentwicklung.

Im allgemeinen nimmt mit steigendem Einkommen die Konsumneigung ab und die Sparneigung zu, da die Grundbedürfnisse weitgehend gesättigt sind. Gleichzeitig wird daher ein immer geringerer Teil des Einkommens für Gütergruppen der Grundversorgung wie Nahrung, Kleidung oder Wohnung ausgegeben. Dagegen nehmen die Aufwendungen für Gesundheit, Reisen, Luxusgüter, Bildung und Unterhaltung zu.

Die Konsumenten üben zwar mit ihren Kaufentscheidungen einen starken Einfluss aus auf die Entwicklung der Gesamtwirtschaft sowie auf das Wachstum einzelner Branchen der Wirtschaft. Als einzelne Verbraucher stehen sie aber oft marktstarken Anbietern, mächtigen Interessengruppen und Verbänden gegenüber. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, spielt heute der Verbraucherschutz nicht nur in der Gesetzgebung und Rechtsprechung eine wichtige Rolle. Der Aufklärung und Information der Konsumenten sowie der Vertretung ihrer Interessen widmen sich auch Organisationen wie die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) oder Institutionen wie die Stiftung Warentest.

(Verbrauch): Mit Konsum werden ge­meinhin drei Dinge bezeichnet: 1. der Verzehr bzw. die Marktentnahme von Gütern und Lei­stungen und die dafür erforderliche Geldausgabe zum Zwecke der Befriedigung von Bedürfnis­sen privater Haushalte, - Konsumentenverhal­ten. 2. Die Gesamtmenge der in einer Volkswirt­schaft konsumierten oder für den Konsum be­stimmten Güter und Leistungen, die Gesamtheit der an Letztverbraucher verkauften Kon­sumgüter, Konsumfunktion und 3. der For­schungsbereich, der alles menschliche Handeln umfaßt, das im Rahmen der Rolle des Konsu­menten erfolgt, Konsumforschung, Kon­sumtheorien. Im allgemeinen wird der private Verbrauch von drei erklärenden Variablen bestimmt: vom verfügbaren Einkommen, von den Güterprei­sen sowie von der Höhe der Ersparnis. In ihrer allgemeinsten Form kann die - Konsumfunktion dann wie folgt geschrieben werden: C = f(E, P, S). Mit der Konsumfunktion ist auch zugleich die - Sparfunktion gegeben. Marktentnahme



 
Weitere Begriffe : instrumental | Zahlungsverkehrsüberwachung, Zusammenwirken von Deutscher Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdicnstleistungsaufsicht | Gewässerschutzpolitik
 
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