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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Kofinanzierung der Weltbank

Im Rahmen der Kooperation von Weltbank und IWF kommt dem Kofinanzierungskonzept besondere Bedeutung zu. Kofinanzierungen gibt es seit 1975. 1983 führte die Weltbank Vertragskonstruktionen ein, bei denen Darlehen von Geschäftsbanken eng mit Ausleihungen der Weltbank verknüpft wurden. Es entstanden 3 Hauptmöglichkeiten: 1. Die Weltbank finanziert die längere Laufzeit eines von Geschäftsbanken über die marktübliche Dauer hinaus gewährten Kredits. Sie beteiligt sich in einem Umfang von 10-25% des gesamten Konsortialkreditbetrags. Tilgungszahlungen gehen zunächst an die Geschäftsbanken. Erst wenn deren Kreditanteil zurückgezahlt ist, wird das Weltbankdarlehen getilgt. 2. Die Weltbank garantiert die Rückzahlung des Teils von Krediten, die die marktübliche Laufzeit überschreiten. 3. Die Weltbank übernimmt eine evtl. verbleibende Restschuld nach Tilgung mit gleich bleibenden Annuitäten. Eine Restschuld bleibt, wenn der (variable) Zins während der Laufzeit des Kredits steigt und dementspr. der in der Annuität enthaltene Tilgungsbetrag sinkt. Ein wichtiger Vorteil dieser Variante für den Kreditnehmer liegt in dem festen Zahlungsplan. Kofinanzierungen können für Entwicklungsländer und Geschäftsbanken aus verschiedenen Gründen interessant sein. Bedeutsam ist einmal, dass diese Kredite zwar nicht ohne Risiko sind, faktisch jedoch ein erhebliches Mass an Schutz bieten. Eine wichtige Rolle spielt weiterhin, dass die Gelder in ein von der Weltbank analysiertes und begleitetes Vorhaben fliessen und die zweckgerichtete Verwendung überprüft witd. Die Weltbank ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass auch in den Projekten, die sie kofi-nanziert, die Beschaffung der von ihr finanzierten Güter und Leistungen nach effizienten und wirtschaftlichen Massstäben erfolgt. Alle Mitgliedsländer der Weltbank und die Schweiz sind in gleicher Weise berechtigt, die von der Weltbank finanzierten Güter und Leistungen zu liefern. Aufträge werden daher in internationaler Ausschreibung vergeben. Da andere Geber häufig bei der Auftragsvergabe ihre eigenen Richtlinien befolgen müssen, werden die zu liefernden Güter und Leistungen in einzelne Lose aufgeteilt, die dann getrennt finanziert werden (Parallelfinanzierung). Bei den Losen, die nicht von ihr finanziert werden, achtet die Weltbank darauf, dass die zu liefernden Güter und Leistungen hins. Qualität und Preis angemessen sind und die Konditionen der Finanzierung dem gesamten Finanzplan des Projekts entsprechen. Bei der Parallelfinanzierung wird die Identität jedes einzelnen Darlehensgebers gewahrt und seine Beziehung zum Darlehensnehmer bleibt deutlich erkennbar: Bei Gemeinschaftsfinanzierung erfolgt die Beschaffung von Gütern und Leistungen nach einem anderen Verfahren. Dabei können Mittel aus 2 oder mehreren Quellen dazu benutzt werden, Güter und Leistungen nach einem durch den jeweiligen finanziellen Beitrag festgelegten Schlüssel gemeinschaftlich zu finanzieren. Diese Form der Kofinanzierung kann Anwendung finden, wenn zwischen den Beschaffungsrichtlinien der Weltbank und denen der Ko-finanzierer keine prinzipiellen Unterschiede bestehen.



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