interner Leistungsbereich
Auch: technisch-organisatorischer, Betriebs-, Stück(leistungs)bereich, evtl. Backof-fice. Sphäre der Leistungserstellung bei Banken. Seine Aufgabe besteht primär in Herstellung und Aufrechterhaltung der Leistungsbereitschaft der Bank. Hiermit wird der organisatorisch-technische Apparat, der zur Bearbeitung und Abwicklung finanzieller Transaktionen erforderlich ist, angesprochen. Die in diesem Sektor zu treffenden Dispositionen erstrecken sich auf den qualitativen, quantitativen, zeitlichen und räumlichen produktiven Faktoreneinsatz und -kombinationsprozess. Die Aktivitäten orientieren sich am absatzmarktbezogenen, externen Leistungsbereich. Sie sind somit Voraussetzung für die Marktleistung, werden aber ihrerseits in ihren Ausprägungen durch diese bestimmt. Ihnen kann also derivativer Charakter bzw. die Funktion eines notwendigen Hilfsbereichs zugesprochen werden, Die Steuerungdes innerbetrieblichen Leistungsbereichs bestimmt sich in jeder Bank unter Berücksichtigung der spezifischen Aufgaben- und Problemfelder individuell. Der Gestaltungsspielraum wirdjedoch durch folgendePrin-zipien abgesteckt: 1. Prinzip der Sicherheit: Alle Geschäftsvorfälle sollen nachvollziehbar, kontrollierbar und letztlich fehlerfrei abgewickelt werden. 2. Prinzip der Wirtschaftlichkeit: Die extern determinierten Aufgaben sollen mit geringstmöglichem Aufwand erledigt werden (ökonomisches Prinzip). Dem externen Bereich können Steuerimpulse vermittelt werden, um die bedingt erweiterungsfähigen oder bedingt reversiblen Kapazitäten optimal auszunutzen. 3. Prinzip der Tagfertigkeit: Dieser für die Bankbuchhaltung geprägte Begr. ist besonders im Zusammenhang mit der Kapazitätsbemessung von Bedeutung. Viele Bankleistungen müssen noch am Tag der Auftragserteilung erbracht werden. Um dazu jederzeit in der Lage zu sein, ist nicht die durchschnittlich anfallende Arbeitsmenge, sondern der dem Spitzenanfall angenäherte Umfang für die Kapazitätsbemessung in Banken massgebend. Heute ist wegen der starken Elektronisierung der Abwicklung die Einhaltung des Prinzips für die Banken weitestgehend problemlos. Die Erfolgslage des internen Leistungs- oder Betriebsbereichs wird determiniert durch den technisch-organisatorischen Prozess der Bank und da-mitprimärdurchden Verwaltungsaufwand.Berechnetman den Verwaltungsaufwand zu Zwecken des Zeit- und Betriebsvergleichs in % des Geschäftsvolumens, ist bei einer Analyse der relativen Höhe zu bedenken, dass ihm sowohl der Überschuss der Zins- als auch der Provisionsüberschuss der Dienstleistungsgeschäfte, die Kursgewinne der Eigenhandelsgeschäfte und die Erträge aus Vermietung gegenüberstehen und seine relative Höhe damit von der Struktur der gesamten bankgeschäftlichen Aktivitäten beeinflusst wird. Aufdie Schwankungen des Ergebnisses aus dem internen Leistungsbereich wirkt neben vielen anderen Einflüssen eine Beziehung ein, die für den Wirtschaftszweig der Banken spezif. ist: Banken sind bei Gehältern und auch Sachaufwand relativ regelm. mitPreiserhöhungenkonfron-tiert. Sie können diese in dem für die Ertragskraft gewichtigen Bereich der Zins- und Provisionsgeschäfte nur begrenzt durch Eröhungen der Absatzpreise auffangen. Ausgleich gelingt nur über entspr. Mengenwachstum. Den am Geschäftsvolumen gemessenen Elementen des Verwaltungsaufwands wohnen daher bei geringem Wachstum die Tendenz zu steigenden, bei starkem Wachstum die Tendenz zu rückläufigen Prozentsätzen inne. Anders: externer Leistungsbereich.
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