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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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International Standardisation Organisation (ISO)

Normen und Standards in weltweitem Maßstab sind aus der globalisierten Welt nicht wegzudenken. Die International Standardisation Organisation macht viele dieser Normen, die auch längst den deutschen Alltag bestimmen, und gibt Ihnen auch zumeist ihren Namen. Häufig wird ein ISO-Standard auch als Qualitätsmerkmal betrachtet.

Geschichte

1946 trafen sich Delegationen aus 25 Ländern in London, um die Gründung einer internationalen Organisation vorzubereiten, deren Aufgabe es sein sollte, die "internationale Koordination und Vereinheitlichung von Industrie-Standards" voranzutreiben. Diese "International Standardisation Organisation" nahm am 23. Februar 1947 ihre Arbeit auf. Vorläufer waren die 1906 gegründete "International Electrotechnical Commission (IEC)" und die "International Federation of the National Standardizing Associations (ISA)" aus dem Jahr 1926.

Organisation

Die ISO ist heute ein Netzwerk der nationalen Normungsinstitutionen aus 148 Ländern, jedes Land stellt eine Mitgliedsorganisation. ISO ist eine nicht-staatliche Organisation, allerdings sind zahlreiche der Mitglieds-Institute staatliche Behörden, in anderen Ländern sind es öffentlich-rechtliche Anstalten, manchmal sind es auch rein privatrechtliche Organisationen, die in staatlichem Auftrag handeln.

Für Deutschland ist das "Deutsche Institut für Normung" DIN seit 1951 Mitglied in der ISO. Das Generalsekretariat der Organisation befindet sich in Genf. Die von ISO entwickelten Normen sind zunächst einmal unverbindlich, es gibt keinen "Staatsvertrag", der die getroffenen Konventionen automatisch in Vorschriften umwandelt. Innerhalb von ISO hat bei der Verabschiedung von Standards jede Mitgliedsorganisation eine Stimme.

Die Grundlage der Arbeit bildet die Vollversammlung der Mitglieder, die einmal im Jahr tagt und Strategien sowie den Finanzhaushalt der Organisation bestimmen. Aus ihren Reihen werden 18 Mitglieder des ISO-Councils gewählt. Dazu kommt der Vorstand von ISO, unter ihnen der Vorsitzende und der Schatzmeister. Das Gremium bestimmt die Mitglieder des Technical Management Board, das die Aktivitäten der Arbeitsgruppen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Normung koordiniert.

Die Technical Commitees bearbeiten konkrete Projekte, etwa das TC97 den Bereich Computer and Information Processing. Je nach Größe der Arbeitsbereiche werden einige oder eine Reihe von Subcommittees eingesetzt, das TC97 SC 15 beschäftigt sich mit Datenstrukturen. Als unterste Ebene findet sich die "Working Group", T97/SC15/WG1 hat etwa den Standard zum Beschreiben von Disketten festgelegt - nur aufgrund solcher Standards ist es möglich, dass unterschiedliche Betriebssysteme Disketten auf ein- und dieselbe Art und Weise beschreiben.

Am Entstehungsprozess eines Standards spiegelt sich diese Organisationsform wider: eine Norm verläuft einen Prozess von den ersten Arbeitspapieren (Working Document) über das von einer Working-Group beschlossene Papier (Committee Document, früher auch Draft Proposal) zum vorläufigen internationalen Standard, den das Subcommittee verabschiedet hat (Draft International Standard). Erst nach der Zustimmung des Councils wird daraus ein "International Standard" (IS).

Beispiele

Über 13.000 Standards hat ISO seit 1947 veröffentlicht. Vor allem zu Beginn der Tätigkeit setzten die Standards auf den Entwicklungen der einzelnen Mitgliedsorganisationen auf, im Zeitalter der Informationstechnologie wuchsen allerdings die Anforderungen an die Geschwindigkeit der Standardisierung von technischen Anforderungen. Immer dann, wenn mehrere Normen nebeneinander existieren, herrscht für die wirtschaftlichen Akteure eine Unsicherheit darüber, an welcher Technik sie sich zu orientieren haben, so dass der Standardisierungsprozess immer früher einsetzt.

Aus dem Bereich "Straßenfahrzeuge", dem ISO Technical Committee 22, stammt die Norm ISO 13216-1 für Rückhalteeinrichtungen für Kindersitze, bekannt auch als ISOFIX. Für Autohersteller und Kindersitzproduzenten endete die Zeit, wo jeder Wagentyp eine andere Befestigungsphilosophie verfolgte.

Nicht nur Technik verlang nach Normung, sondern auch im Bereich des Managements hat ISO für einheitliche Standards gesorgt, am bekanntesten ist dabei ISO 9000, im übertragenen Sinne ein Regelheft für die Einführung eines Systems für das Qualitätsmanagement in einem Unternehmen. Viele Unternehmen haben sich nach ISO 9000 inzwischen zertifiziert, sich also die Einhaltung der Standards bescheinigen lassen. Auch die ISO 1400 mit"Umweltmanagement"-Normen betrifft Unternehmen. Ganz unumstritten sind diese Management-Normen nicht: Gegner führen an, dass vor allem mittelständische Unternehmen zwar ein Qualitätsmanagement, nicht aber eines nach ISO 9000 benötigen. Die Kosten für die Zertifizierung und der erhöhte Personalaufwand stellen einen weiteren problematischen Faktor dar, vor allem wenn (öffentliche) Auftraggeber ihre Aufträge nur an zertifizierte Unternehmen vergeben.

LinksISO: www.iso.ch DIN: www.din.de



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