Handel
verzeichnet, bei Passiv-Konten (Konten für die laufende Buchführung von Passiva) die Schuldenzunahme.
Der Handel stellt als Institution und als Funktion das Bindeglied zwischen der Herstellung und dem Verbrauch dar. Er ist nach Bruno Tietz im weiteren Sinne “der Austausch von Waren und Diensten zwischen Wirtschaftspartnern”, im engeren Sinne lediglich der Warenaustausch zwischen Wirtschaftspartnern (Warenhandel). “Der Begriff Handel kennzeichnet in mikroökonomischer Sicht den Austauschvorgang, in makroökonomischer Sicht einen Sektor der Volkswirtschaft. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Distribution.” Gesamtwirtschaftlich wird der Handel dem tertiären Bereich zugeordnet, dem u.a. auch Verkehrswesen, Banken, Versicherungen und beratende Berufe angehören.
Es wird unterschieden zwischen funktionellem und institutionellem Handel. Als funktionellen Handel bezeichnet man den Ankauf und Verkauf von Dienstleistungen und Waren (Warenhandel) ohne wesentliche Bearbeitung, d.h. die - Absatzwirtschaft. Als institutionellen Handel bezeichnet man die Träger der Handelsfunktionen, d.h. die von Erich Schäfer als absatzwirtschaftliche Organe bezeichneten Betriebe und Hilfsbetriebe der Absatzwirtschaft: Handelsbetriebe, die vorwiegend oder ausschließlich Handel treiben, sei es als Einzelhandels- oder Großhandelsunternehmen einschließlich der Einfuhr- und Ausfuhrhändler sowie bestimmter Absatzhelfer (Handelsvertreter, Kommissionäre, Makler usw.). Je nach den Handelsstufen wird weiter zwischen dem Groß- und dem Einzelhandel unterschieden, nach der geographischen Betätigung zwischen - Außenhandel und - Binnenhandel, nach der Stationarität bzw. Mobilität zwischen - ambulantem und stationärem Handel.
Das Verhältnis zwischen der produzierenden Industrie und dem Handel hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark verändert. “Betrachtete die Industrie früher den Handel mit seinen vielen Kleinbetrieben als eine von ihr weithin abhängige Absatzorganisation mit nur schwach entwickelter Eigeninitiative, vor allem mit geringem Einfluss auf das Warenangebot der Hersteller, so ist der Handel mittlerweile seiner selbst bewußt geworden und versteht sich nicht mehr als ,Erfüllungsgehilfe\' bei der Realisierung der Industrie.
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