Geldmengensteuerung
aus der Theorie der Geldpolitik stammender Begriff, mit dem das Ziel der Zentralnotenbank beschrieben wird, die insgesamt umlaufende Geldmenge i. S. ihrer geldpolitischen Zielvorstellungen zu kontrollieren. Für die Geldmengensteuerung werden Geldmengenziele (Geldmengenbegriffe) benötigt. – In der Geldpolitik des ESZB ist dies die Geldmenge M3, die wegen ihres engen Zusammenhanges mit dem Endziel der Geldpolitik (Geldwertstabilität) als monetärer Indikator verwendet wird (Geldpolitik des ESZB). Das ESZB fasst den Referenzwert für das Geldmengenwachstum als ein mittelfristiges, v. a. an der trendmäßigen Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts orientiertes Steuerungskonzept auf. Theoretische Grundlage ist die neue Interpretation der klassischen Quantitätstheorie. Danach kann die Geldpolitik zwar kurzfristig und vorübergehend auch die realen Größen der Volkswirtschaft beeinflussen, längerfristig wirkt die Geldmenge jedoch nur auf das Preisniveau. Eine Ausrichtung der Geldpolitik am Ziel der Konjunkturstabilisierung erscheint dieser Ansicht dagegen (v. a. wegen des nicht hinreichend vorhersehbaren Transmissionsmechanismus monetärer Impulse auf den realen Sektor sowie wegen der dabei zu beachtenden erheblichen [und zudem variablen] Wirkungsverzögerungen) wenig Erfolg versprechend. Bei einer solchen Orientierung droht die Gefahr, dass die Geldpolitik die Konjunkturbewegung noch verstärkt, statt sie zu glätten.
Regulierung des Wachstums der inländischen Geldmenge durch die Zentralbank mit Hilfe ihres geldpolitischen Instrumentariums.
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