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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Freie Produktionszonen (Exportproduktionszonen, Freie Industriezonen)

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Standorte der weltmarktorientierten industriellen Produktionsstätten in Entwicklungsländern, die sich der neuen internationalen Arbeitsteilung einzugliedern versuchen. Mit ihrer Einrichtung erbringen die Entwicklungsländer erhebliche Vorleistungen für eine profitable Produktion, die den Anreiz bietet für die Auslagerung von Unternehmen in die Entwicklungsländer. Zu diesen Vorleistungen zählen die volle Befreiung von Zöllen und Abgaben für einen bestimmten Zeitraum, Befreiung oder Senkung von Steuern, Verzicht auf Kontrolle der internationalen Zahlungsverkehrs, freie Repatriierung der Profite, billige Kredite Vorzugstarife für Dienstleistungen und die Bereitstellung der materiellen Infrastruktur. Diese Zonen sind im Zuge der Herausbildung einer „Neuen Internationalen Arbeitsteilung“ etwa seit Ende der 60er Jahre in einer Reihe von Entwicklungsländern entstanden. Sie sind Elemente von global konzipierten Produktionsprozessen in transnationalen Unternehmen, die vor allem lohn- und arbeitsintensive Fertigungsabschnitte in Entwicklungsländer verlagern, um Kosten zu sparen. Auf diese Weise werden auch unterentwickelte Länder in den globalen Industrialisierungsprozeß einbezogen, freilich subaltern und durch die Bildung von Enklaven, deren „spread effects“ in der Ökonomie des jeweiligen Landes in der Regel eher negativ als stimulierend sind. Exportproduktionszonen zeichnen sich aus durch geringe sozialpolitische Absicherung der Beschäftigten, weitgehend unkontrollierte Arbeitsbedingungen, gewerkschaftsfreie Räume, also niedrige Lohnkosten sowie fehlende Umweltauflagen, Steuervergünstigungen und die Möglichkeit des Profittransfers aus („bloody fordism“). >Arbeitsteilung, internationale, >Entwicklungsländer, >Verlängerte Werkbank, >global resourcing



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