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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Eurocommercialpaper

1. Abk.: Euro-CP, ECP, Euro-CP. Commercialpaper. In Euro denominierte kurzfristige Schuldverschreibungen mit Laufzeiten von 7 Tagen bis unter 2 Jahren, die im Rahmen eines zeitlich nicht begrenzten Emissionsprogramms von i. d. R. bonitätsmässig einwandfreien Unternehmen revolvierend emittiert werden. Besondere Merkmale sind, dass keine Zinszahlungen erfolgen - Zins wird bei Emission im Diskontverfahren von der Emissionssumme abgezogen - und im Regelfall keine Börsennotierung vorgesehen ist, d.h. für die Anleger besteht während der Laufzeit der Papiere keine Möglichkeit vorzeitigen Verkaufs an einem Sekundärmarkt. Gestaltung, Auflegung sowie Dokumentation übernehmen i. d. R. als Arrangeure (Arrangers) tätige Banken, die auch für die technische Seite der Emission verantwortlich sind und als Zahlstellen die Tilgung abwickeln. Platzierung erfolgt über Platzeure - i. d. R. Banken mit hoher Platzierungskraft -, die vornehmlich kleine Tranchen bei institutionellen Anlegern im Privateplacement auf Bestef-fortbasis unterbringen. Banken üben dabei nur die Funktion eines Dealer (Händlers) aus. 2. An internationalen Geldmärkten (Eurogeldmärkten) emittierte und gehandelte Inhaberschuldtitel als unbesicherte, wechselähnliche Titel, die in laufend verzinslicher oder abgezinster Form von erstklassigen Unternehmen und Finanzinstituten direkt oder über Bankenkonsortien an diesen internationalen Geldmärkten begeben werden. Die Laufzeiten sind kurz- bis mittelfristig. Emission und Sekundärhandel werden von Vermittlern (Dealer), meist Banken oder Wertpapierfirmen, bestellt. Der Platzierungserfolg wird entscheidend vom Standing des Emittenten, das sich aus der Bonität und der Marktpräsenz ableitet, bestimmt. So bleibt dieses Instrument nur erstklassigen Emittenten vorbehalten. Ratings sind nicht obligatorisch, erfolgen aber teilw. Im Unterschied zu Euronotes gehen Banken keine Verpflichtung ein, die Papiere im Nichtplatzierungsfall zu übernehmen. Der Emittent trägt damit das volle Platzierungsrisiko, und die Funktion der Banken ist auf den Handel beschränkt. Wegen der bestehenden Unsicherheitsfaktoren hins. der Unterbringung am Markt müssen meist ausreichend unbean-spruchte Kreditzusagen zur Verfügung stehen und nur eine Deckung des Spitzenfinanzierungsbedarfs durch CP vorgesehen sein. Bei Inanspruchnahme und vollständiger Platzierung dieser Finanzierungstitel sind erhebliche Vorteile hins. der Flexibilität und der Kostenbelastung (durch die entfallende Bereitstellungsprovision) zu konstatieren.



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