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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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elektronisches Geld, geldpolitische Auswirkungen

Die Bedeutung von E-Geld für die Geldpolitik ist nach Darstellung der EZB darauf zurückzuführen, dass es wichtiges Substitut für Banknoten und Geldmünzen, wird es auch verzinst, zudem attraktive Alternative zu kurzfristigen Bankeinlagen werden kann. Vor dem Hintergrund der obersten Zielsetzung der EZB führt diese im Zusammenhang mit der Entwicklung von E-Geld folgende Aspekte als von besonderer Relevanz an: 1. Die Funktion des Geldes als Recheneinheit, und zwar einer einzigen, klar definierten, stabilen Recheneinheit für die Abwicklung von Transaktionen, unabhängig von Emittent oder Form der Geldausgabe, muss sichergestellt bleiben. Der ansonsten - wie die EZB schreibt - zu konstatierenden Unterminierung der Funktion des Geldes als einzige Recheneinheit und damit gemeinsamer finanzieller Nenner für die Volkswirtschaft kann durch Rückerstattungspflicht für E-Geldemittenten begegnet werden: Lt. EZB entsteht, wenn privat emittiertes E-Geld jederzeit zum Nennwert gegen Zentralbankgeld zurückerstattet werden muss, enge Bindung zwischen E- und Zentralbankgeld. 2. Die Effizienz von geldpolitischen Instrumenten sieht die EZB durch weit verbreiteten Einsatz von E-Geld mög-licherw. beeinträchtigt, vor allem durch Auswirkungen auf die Bilanzen der Zentralbanken und deren Möglichkeiten, kurzfristige Geldmarktsätze zu steuern. Weit gehende Substituierung von Zentralbankgeld durch privat emittiertes E-Geld könnte - so die EZB - die Zentralbankbilanzen verkürzen, was Negativwirkungen für Geldpolitik haben könnte, wobei die Bank anführt: Verringerung des Einflusses der Zentralbanken auf sehr kurzfristige Zinssätze und ihre sachgemässe Steuerung, Schrumpfung der Zentralbankgewinne durch Verringerung der Seignio-rage mit im Extremfall Beeinträchtigung finanzieller und evtl. politischer Zentralbankunabhängigkeit. Die EZB führt in diesem Zusammenhang als potenzielle Massnahmen zur Aufrechterhaltung der Bilanzvolumina an, den Bargeldumlauf durch andere Verbindlichkeitsarten zu ersetzen, auch E-Geldemittenten der Mindestreservepflicht zu unterwerfen, die Ausgabe von E-Geld auch durch die Zentralbanken selbst vorzunehmen. 3. Gesteigerter Einsatz von E-Geld kann sich lt. EZB auch auf den Informationsgehalt monetärer Grössen auswirken, die für die Geldpolitik i.Hinbl.a. das vorrangige Ziel der Preisstabilität relevant sind. Allerdings glaubt sich die EZB gerüstet, jeglichen Anstieg des E-Geldumlaufs zu berücksichtigen.



 
Weitere Begriffe : politics in production | Wahltarife | Direktbeteiligungsgesellschaft
 
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