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Car-SharingBeim Car-sharing nutzen mehrere unabhängige Personen aus ökologischen und ökonomischen Gründen gemeinsam auf Mietbasis einen Pkw. Die Vermittlung erfolgt durch eine zentrale Organisation, die nicht in jedem Fall erwerbswirtschaftliche Ziele verfolgt. Die Kosten werden durch eine Grundgebühr und/oder durch eine Kilometerpauschale abgegolten. Car-sharing ist die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeugparks durch eine Gruppe von meist genossenschaftlich organisierten Personen, die auf ein eigenes Fahrzeug verzichten, aber gelegentlich ein Auto fahren wollen. Diese Fahrzeuge werden professionell verwaltet, und für die Nutzung durch die Berechtigten gibt es festgelegte Regeln. Auch kommerzielle Anbieter können ihre Fahrzeuge nach ähnlichen Prinzipien vermieten. Die Idee des Car-Sharing stammt aus den fünfziger Jahren. Tatsächlich realisiert wurde sie in Deutschland aber erst in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre. 1988 wurde in Berlin die erste Car-Sharing Organisation gegründet, bei der sich mehrere Personen ein Auto teilen. Mitte der neunziger Jahre gehörten schon 45 deutsche Car-Sharing-Unternehmen dem Dachverband European Car Sharing (ECS) an. Die meisten von ihnen sind als GmbH oder eingetragene Genossenschaft organisiert. Im Durchschnitt verfügen die Unternehmen über je ein Fahrzeug für 15 Mitglieder. 1995 legte das Bundesverkehrsministerium eine Studie vor, aus der hervorging, dass bei voller Nutzung der Möglichkeiten, die Car-Sharing bietet, das deutsche Straßennetz um etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge entlastet werden könnte. Wer Mitglied eines Car-Sharing-Unternehmens werden will, muss meist eine Aufnahmegebühr zahlen und eine Kaution hinterlegen. Bei Genossenschaften müssen Anteile von den Mitgliedern erworben werden. Hinzu kommt meist eine von der Autonutzung unabhängige monatliche Teilnahmegebühr. Wer ein Fahrzeug nutzt, muss zudem eine von der Dauer und der Fahrstrecke abhängige Gebühr zahlen. Die Mitglieder können bei Bedarf ein Fahrzeug bei den Zentralen in Deutschland buchen. An dem nächst gelegenen Standort der Autos entnehmen sie dann aus einem Tresor die Fahrzeugpapiere und den Wagenschlüssel. Nach der Nutzung müssen die Wagen wieder am Standort abgestellt, die Papiere und der Schlüssel in den Tresor gelegt sowie ein Fahrtbericht in einen speziellen Briefkasten geworfen werden. Er muss alle notwendigen Angaben zur Berechnung der Nutzungsgebühr enthalten. Durch Installation entsprechender elektronischer Einrichtungen kann dieser Vorgang vereinfacht werden: Durch Einstecken einer Chipkarte und Eingabe einer persönliche Geheimzahl werden dann alle für die Abrechnung erforderlichen Daten automatisch erfasst und verarbeitet. Anders als private Autovermieter stellen die Car-Sharing-Organisationen ihre Fahrzeuge auch für eine sehr kurze Nutzungsdauer zur Verfügung. Es ist auch möglich, außerhalb des eigenen Wohnortes Fahrzeuge von anderen Verbänden zu erhalten. Über den ECS können Mitglieder einer Car-Sharing-Organisation auch Autos in anderen Ländern buchen, die dem Dachverband angeschlossen sind. Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist gut gemanagtes Car-Sharing für solche Nutzer sinnvoll, die pro Jahr nur eine begrenzte Kilometerzahl mit dem Auto zurücklegen und sonst lieber öffentliche Verkehrsmittel oder ein Fahrrad benutzen. Durch die Mitgliedschaft in einem Nutzer-Pool ersparen sie sich die Anschaffungskosten für ein eigenes Fahrzeug, brauchen sich weder um die Wartung oder den TÜV, weder um einen Stellplatz noch um einen späteren Wiederverkauf des Autos zu bemühen. Bei Fahrleistungen zwischen 10.000 und 15.000 Kilometern im Jahr (oder weniger) gilt Car-Sharing auch unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten als sinnvoll, da die Kosten geringer sind als der Unterhalt eines eigenen Fahrzeugs. Kommerzielle Autovermieter wollen auch kleinere Firmen und Kommunen für Car-Sharing interessieren. Denn während der Arbeitszeit, wenn private Car-Sharing-Mitglieder die Fahrzeuge nur wenig abrufen, könnten sie für Kunden aus dem Bereich der Unternehmen und Gemeinden eingesetzt werden. Ein ähnliches Vorgehen gibt auch den genossenschaftlichen Car-Sharing-Organisationen die Möglichkeit, ihren Fahrzeugpark besser auszulasten und damit die Autos für ihre ursprüngliche Kundschaft billiger zu machen. |
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Weitere Begriffe : Failure to Pay | demand - support | Lernkurve | ||||||||||||||||||||||||||||
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