Capio AB
In der Gesundheitswirtschaft:
Capio AB ist ein schwedisches privates Gesundheitsunternehmen mit Aktivitäten in insgesamt neun europäischen Ländern und etwa 15.000 Mitarbeitern (Stand Mitte 2007). Das Unternehmen, das seinen Sitz im westschwedischen Göteborg hat, ist an der Stockholmer Börse notiert. Mit seinem Jahresumsatz von gut einer Milliarde Euro (2004) ist es den beiden umsatzstärksten deutschen privaten Klinikunternehmen, der Helios Kliniken GmbH und der Rhön-Klinikum AG vergleichbar. Während diese beiden sich jedoch auf den deutschen Markt konzentrieren, erzielt Capio den weitaus größten Teil seiner Umsätze außerhalb seines Heimatmarktes Schweden. Das Unternehmen hat bereits mehrere deutsche Klinikunternehmen im Hinblick auf eine mögliche Übernahme geprüft, bisher jedoch den Schritt auf den deutschen Gesundheitsmarkt nicht vollzogen.
Historie:
1994: Durch den Kauf des Laborunternehmens Nova Medical AB und des Krankenhauses Lundby Sjukhus AB entsteht „Bure Hälsa och Sjukvård“ als Vorläufer von Capio
1995: Erwerb des Arbeitsmedizin-Anbieters Previa und des Gesundheitszentrums Läkargruppen in Örebro/Schweden sowie der Schmerzklinik Kronan
1996: Beginn der Aktivitäten in der Altenpflege durch den Erwerb des Unternehmens Oxie Vårdhem in Malmö
1997: Der Kauf des Krankenhauskonzerns Volvat in Norwegen und des Laborunternehmens Medi-Lab in Dänemark stellt die ersten Schritte über die schwedischen Landesgrenzen dar
1998: Mehrere Käufe von Radiologie-Einrichtungen in Norwegen; Erwerb des Linköping Medical Center in Schweden
1999: Weitere europäische Ausdehnung mit dem Kauf der Florence Nightingales Hospitals in Großbritannien und des Krankenhauses La Metáirie in der Schweiz; Übernahme des Betriebs des Krankenhauses St. Göran in Stockholm - die erste Privatisierung eines Akutkrankenhauses in Schweden.
2000: Capio wird an der Stockholmer Börse notiert und kauft Previa UK, ein Unternehmen, das Arbeitsmedizinische Dienste anbietet
2001: Capio erwirbt Großbritanniens viertgrößte Krankenhausgruppe Community Hospitals Group, sowie mit Medocular AB Nordeuropas größte Augenklinik-Gruppe
2002: Kauf der zweitgrößten französischen privaten Klinikkette Clininvest und des Herzzentrums Scandinavian Heart Center in Göteborg
2004: Capio gewinnt zwei Ausschreibungen des National Health Service in Großbritannien mit einem Wert von insgesamt 344 Millionen Euro und einer Laufzeit bis zum Jahr 2010. Zur Erfüllung der gewonnenen Aufträge, die unter anderem insgesamt gut 100.000 Operationen beinhalten, muss Capio in Großbritannien weitere fünf OP-Zentren errichten
2005: Capio kauft die größte spanische private Krankenhauskette, die Grupo Sanitario IDC mit insgesamt 26 Gesundheitseinrichtungen, darunter zwölf Kliniken einschließlich eines Universitätskrankenhauses. Der Jahresumsatz von IDC beträgt gut 300 Millionen Euro pro Jahr. Grupo Sanitario IDC hat derzeit einen Marktanteil von sieben Prozent des relevanten spanischen Gesundheitsmarktes und beschäftigt etwa 4.300 Personen im Bereich des nicht-ärztlichen Personals. Von den 900 Ärztinnen und Ärzten, die für IDC arbeiten, sind 70 Prozent fest bei IDC angestellt.
2006: Capio erwirbt im September die Deutsche Klinik GmbH, die seither als Capio Deutsche Klinik GmbH firmiert. Im November 2006 wird Capio von Opica AB übernommen, einer direkten bzw. indirekten Tochtergesellschaft von Apax Partners Worldwide LLP, Nordic Capital Fund VI und weiteren Funds, die von Apax Partners SA geführt werden. Capio wird am 17. November 2006 von der Stockholmer Börse genommen.
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