Stabilisierungsprogramm
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Vom IWF-Kreditmehmern in einem sog. „letter of intent“ formuliertes wirtschaftspolitisches Maßnahmenbündel, das in der Regel auf Vorschlägen des Fonds basiert. Denn es ist jeweils die Voraussetzung für Bereitschaftskredite des Fonds oder „fresh money“ privater Banken, sodass verschuldeten Ländern kaum eine Wahl bei den in Stabilisierungsprogrammen enthaltenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen bleibt. Diese zielen in der Regel auf eine Verbesserung der außenwirtschaftlichen Situation eines Landes, um ein „Ungleichgewicht“ in der Zahlungsbilanz zu überwinden. Zentral ist dabei die Bekämpfung der Inflation, die nach Einschätzung des IWF im Wesentlichen durch zu hohe Haushaltsdefizite und die Übernachfrage infolge zu hoher Realeinkommen entsteht. Strukturell angelegte Ungleichgewichte in den Nord-SüdWirtschaftsbeziehungen (bspw. Verschlechterung der Terms of Trade und damit verbundener erhöhter Finanzmittelbedarf) diskutiert der Fonds kaum. Das Instrumentarium, mit dem der Fonds die Ungleichgewichte zu bekämpfen versucht, kann in außen- und binnenwirtschaftliche Maßnahmen unterteilt werden. Zu den außenwirtschaftlichen Stabilisierungsmaßnahmen gehören die Abwertung der Währung. um Exporte zu forcieren und Importe zu reduzieren. die Limitierung von Auslandskrediten und die Festlegung von Obergrenzen für die Neuverschuldung, eine Einschränkung der Importe - z.B. durch Festlegung einer Prioritätsskala -, die Erhöhung des Zinsniveaus, um die Kapitalflucht zu bekämpfen und den Kapitalimport zu stimulieren. Binnenwirtschaftliche Maßnahmen sind geldpolitische Auflagen, z.B. die Einhaltung von Obergrenzen bei der Steigerung der Geldmenge, eine Begrenzung der Staatsausgaben. um das Staatsdefizit abzubauen. finanzpolitische Auflagen - darunter die Streichung von Subventionen und von Sozialleistungen -, die Erhöhung öffentlicher Tarife und die Freigabe von administrierten Preisen (z.B. die Aufhebung von Lebensmittelsubventionen). Hinzu kommen in der Regel lohnpolitische Auflagen. um eine Senkung des Lohnniveaus herbeizuführen. Gegen IWF-Stabilisierungsprogramme hat es in einer Reihe von Entwicklungsländern politischen Widerstand bis hin zu „IWF-Revolten“ gegeben. >IWF
Mit dem IWF vereinbartes Massnahmenpaket zur Verringerung von Ungleichgewichten in der Zahlungsbilanz eines verschuldeten Entwicklungslandes. Bereitschaftskredit.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|