Entwicklungsland
Land mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen, hohem Anteil der Landwirtschaft, kleinem Industrie- und Dienstleistungssektor, geringer Arbeitsproduktivität und Kapitalausstattung sowie relativ niedrigem Bildungsniveau (z. T. hohe Analphabetenquote). Entwicklungsland sind oft auch durch unruhige politische und soziale Verhältnisse, Exportabhängigkeit, einseitige Wirtschaftsstruktur sowie einer langfristigen Verschlechterung der Terms of Trade gekennzeichnet. Ende 1998 führte der Internationale Währungsfonds 127 Staaten als E., die Entwicklungshilfe bezogen.
In der Wirtschaftssoziologie: unterentwickeltes L., entwicklungsgehemmtes L., Kurzbezeichnung für ein Land, das nach unterschiedlich verwandten Massstäben (oft Pro-Kopf- Einkommen der Bevölkerung, auch Alphabetisierung, Infrastruktur oder individuelle Chancengleichheit) deutlich hinter „entwickelten“ Ländern, wo Entwicklungsland als Begriff geprägt wurde, zurücksteht. Im Entwicklungsland wird „Entwicklung“ eher als steigende politisch-ökonomische Unabhängigkeit (Entkolonialisierung), von aussen her eher als soziale Annäherung bei politischer Abhängigkeit gesehen; soziologisch ist der Entwicklungsbegriff mehrdeutig.
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