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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Sonderausbildungsgänge

Neben Studium oder Lehre gibt es für Abiturienten auch die Möglichkeit, über Sonderausbildungsgänge eine qualifizierte und praxisnahe Ausbildung zu erhalten. Dies gilt insbesondere für den betriebswirtschaftlichen und technischen Bereich. Vielfach wird dies als eine Alternative zum herkömmlichen Studium angesehen. Allerdings ist die Zahl der Unternehmen, die diese Form der Ausbildung anbieten, noch begrenzt.

Die ersten betrieblichen Ausbildungsgänge für Abiturienten entstanden in den 70er Jahren. Bei dieser praxisorientierten, dualen Ausbildung handelt es sich um eine Kombination von praktischer Ausbildung in den Unternehmen und theoretischem Unterricht an speziellen oder allgemein zugänglichen Bildungseinrichtungen. An der Spitze steht dabei zahlenmäßig die kaufmännische Ausbildung bei Versicherungen und Kreditinstituten sowie in der Industrie. Aber auch der Groß- und Einzelhandel bietet derartige Sonderausbildungsgänge an. Auf diese Branchen entfallen zusammen rund 80 Prozent aller angebotenen dualen Ausbildungsplätze für Abiturienten. Das restliche Fünftel teilen sich die Sonderausbildungsgänge im Bereich des Ingenieurwesens und bei den mathematisch-technischen Assistenten.

Diese Form der Ausbildung für Abiturienten dauert in der Regel drei Jahre. Durch Auslands-Semester kann sich dieser Zeitrahmen allerdings ausdehnen. Eine erste Abschlussprüfung findet nach zwei Jahren statt. Danach sind beispielsweise die Teilnehmer am kaufmännischen Ausbildungsgang Industriekaufleute. Nach einem weiteren Jahr und bestandenem Abschluss verlassen die Teilnehmer die Sonderausbildungsgänge als Wirtschaftsassistenten, Betriebswirte (VWA), Diplom-Betriebswirte (BA oder FH), Handelsassistenten, Diplom-Ingenieure (BA oder FH) oder Mathematisch-Technische Assistenten.

Die Interessenten an einem Sonderausbildungsgang bewerben sich direkt bei den Betrieben. Deren Auswahlkriterien sind neben Zeugnissen vor allem Tests und Einstellungsgespräche. Die grundlegende Idee bei diesen Bildungsgängen ist eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Die Ausbildung hat daher dualen Charakter. Die Zeiten der praktischen Ausbildung finden in den Unternehmen statt. Das erforderliche theoretische Wissen wird in den dafür vorgesehenen oder eigens geschaffenen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien, in Berufsakademien, Fachhochschulen oder Universitäten vermittelt. In diesem Fall wird auch von einem dualen Studium gesprochen. Die Teilnehmer an solchen Programmen sind also einerseits Auszubildende in einem Unternehmen, andererseits Studierende an einer Hochschule oder Akademie. Die theoretische Ausbildung kann aber auch in Spezialklassen der Berufsschulen oder in überbetrieblichen Bildungseinrichtungen stattfinden. Kennzeichnend für die Sonderausbildungsgänge ist aber in allen diesen Fällen, dass sich Praxis- und Theoriephasen in einem festen Rhythmus abwechseln.



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