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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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SCHUFA

Die SCHUFA sammelt sensible Daten von rund 60 Millionen Bürgern. Wenn eine Kreditanfrage, ein Handyvertrag oder eine Versandhauslieferung abgelehnt wird, dann könnte das an den Daten des Unternehmens liegen. Ein Blick hinter die Kulissen lohnt.

Wer ist die SCHUFA?

Die SCHUFA ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Wirtschaftsunternehmen, die Verbrauchern Geld- und Warenkredite einräumen. Ihr Ziel ist es, ihre Vertragspartner vor Kreditausfällen und den Verbraucher vor Überschuldung zu schützen. Kunden der SCHUFA sind die eigenen Vertragspartner, wie Handel, Banken, Versicherungen oder Versandhäuser. Sie erhalten gegen Zahlung eines Entgeltes Auskünfte, um damit die Kreditwürdigkeit ihrer Klientel besser beurteilen zu können.

Welche Daten werden gespeichert?

Die SCHUFA sammelt personenbezogene Daten: Name, Geburtsdatum und -ort sowie frühere und aktuelle Anschriften. Fehlende Daten werden beschafft und zugekauft - etwa aus öffentlichen Verzeichnissen, von der Post und vom Amtsgericht (Schuldnerverzeichnisse, Insolvenzen, eidesstattliche Versicherung). Außerdem erhält die SCHUFA von ihren Vertragspartnern Meldungen. So leiten Banken Daten darüber weiter, wie viel Kredit der Kunde aufgenommen hat. Jede Kontoeröffnung, jede EC-Maestro- oder Kreditkarte und jede Kundenkarte, die vom Handel herausgegeben wird, ist bei der SCHUFA registriert. Selbst Anfragen für eine Bürgschaft oder einen Leasingvertrag können in den Datenbestand einfließen. Nicht erfasst werden zum Beispiel das Einkommen, Familienstand, Guthaben auf Konten oder sonstige Vermögensverhältnisse.

Der Punkte-Score

Selbst wenn alle Einträge positiv sind, können Sie böse Überraschungen erleben. Der Grund dafür liegt im so genannten Score. Dieser Rechenwert entsteht durch eine anonyme Datenverknüpfung. Es werden etwa Alter, Geschlecht, Wohnort, Kontoverbindungen und Zahlungsverhalten gleichartiger Personengruppen kombiniert. Das Ergebnis ist ein Punktwert zwischen 0 und 1000. Dieser Score wird für verschiedene Branchen gebildet (z.B. Banken, Handel, Telekommunikation). Je niedriger dieser Punktwert ist, desto schlechter ist die Kunden-Bewertung. Dämpfend können auch Merkmale wie Alter oder Wohnort wirken. So ist ein Wohnsitz in den Neuen Bundesländern ein klares Negativmerkmal für den Zahlenwert. Den Score-Stand erhalten Händler per Mausklick am Computer. Die Zahl, die er dort sieht, kann entscheidend für einen Vertragsabschluss sein.

Eigenauskunft einfordern

Mit einer Eigenauskunft erfahren Sie, was die SCHUFA über Sie gespeichert hat und können Fehleinträge korrigieren lassen. Wer sie online oder postalisch anfordert, zahlt rund acht Euro. Die Errechnung eines Scores kostet extra. Das Geld ist gut angelegt, wenn Sie im Vorfeld einer Vertragsschließung für klare Verhältnisse sorgen wollen oder Sie unerklärlicher Weise bei manchen Unternehmen abgewimmelt werden. Meist geben diese ein schlechtes SCHUFA-Profil oder einen niedrigen Score nicht als Grund für ihre Abweisung an.

Informationen

SCHUFA Holding AG Geschäftsstelle Bochum Verbraucherservicezentrum Massenbergstr. 9-13 44787 Bochum www.schufa.de

Bei Ärger mit der SCHUFA hilft Ihnen der Ombudsmann. Er vermittelt neutral zwischen Ihnen und der SCHUFA.

Gernot W. H. Bickel c/o SCHUFA Holding AG München Elsenheimerstraße 61 80687 München

Abk. f. Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung.



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