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Recyclingbörse
Die Recyclingbörse ist eine Einrichtung des DIHT. Sie soll der Wirtschaft helfen, wiederverwertbare Stoffe in den Produktionskreislauf zurückzuführen, statt sie als Abfall auf eine Deponie zu schütten oder in anderer Form zu entsorgen. Sie ist eine Vermittlungsstelle zwischen solchen Unternehmen, die über Stoffe verfügen, die sie selber nicht mehr verwerten können und anderen, die derartige Stoffe in der Produktion einsetzen können. Die Recyclingbörse ist eine Einrichtung des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), der Spitzenorganisation der Industrie und Handelskammern (IHK) in Deutschland. Ansprechpartner ist dabei immer die zuständige regionale Kammer. Ihr können interessierte Unternehmen entweder die von ihnen nicht mehr benötigten Produktionsrückstände anbieten oder bei ihr Informationen darüber abfragen, ob Stoffe angeboten werden, die sie selber in der Produktion einsetzen können. Es handelt sich bei dieser "Börse" um ein EDV-gestütztes überbetriebliches Vermittlungssystem für Produktionsrückstände oder Reststoffe. Die Datenbank mit Angeboten und Anfragen wird ständig aktualisiert und soll dazu beitragen, dass Sekundärrohstoffe wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. Dieses System zur Abfallvermeidung wurde 1974 bundesweit eingeführt. Die Namen von Anbietern und Nachfragern werden in den Inseraten nicht genannt, bei konkretem Interesse aber der Kontakt zwischen den beiden hergestellt. Die Kammern oder der DIHT treten dabei nicht als Unterhändler auf und mischen sich auch nicht in die Preisbildung für die angebotenen oder gesuchten Stoffe ein. Sie stellen nur den Kontakt zwischen Unternehmen her, die sich auf Grund der entsprechenden Veröffentlichungen melden. Anbieter und Nachfrager bleibt es dann überlassen, ob und zu welchen Bedingungen sie handelseinig werden. Anders als an den Börsen für Wertpiere oder an Warenterminbörsen werden also keine Kurse für diese Stoffe ermittelt. Es handelt sich um eine Vermittlung von Kontakten. Die Recyclingbörse vermittelt den teilnehmenden Unternehmen einen Überblick über die angebotenen Stoffe. Sie können aber auch erfahren, ob ihre Produktionsrückstände an anderer Stelle im Markt wiederverwertet werden können. Wenn sie selber ein Angebot machen, müssen sie der zuständigen Kammer Art und Menge sowie die Zusammensetzung der anfallenden Stoffe nennen. Wichtig sind auch Angaben über den vorschriftsmäßigen Transport und die Häufigkeit, mit der die angebotenen Stoffe anfallen. Die Recyclingbörse wird von zahlreichen Unternehmen genutzt und trägt dazu bei, die Menge der auf Deponien oder in anderer Form zu entsorgenden Stoffe zu reduzieren und so gleichzeitig für eine bessere Nutzung der natürlichen Ressourcen zu sorgen. Von Ende 1974 bis Ende 1995 inserierten insgesamt rund 56 000 Unternehmen, die Verwertungsangebote machten oder selber bestimmte Stoffe suchten. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 138 000 Unternehmen, die Interesse an der Verwertung dieser Stoffe hatten oder sich aufgrund der veröffentlichten Nachfrage nach bestimmten Substanzen mit Angeboten meldeten. Dabei standen Stoffe aus den Bereichen Chemie und Kunststoff im Vordergrund. Aber auch das Interesse an Metallen, Papier, Holz, Pappe und Textilien ist groß. Interessierten Unternehmen können sich mit ihren Suchaufträgen oder Angeboten entweder an ihre zuständige Kammer wenden, die sie über den DIHT in die bundesweite zentrale Datenbank eingibt. Sie können aber auch über Datex-P selber recherchieren. Die Kammern leiten Angebote und Gesuche nicht nur innerhalb der deutschen Organisation weiter. Sie haben auch Kontakte zu ausländischen Industrie- und Handelskammern und anderen Institutionen, die am Recycling interessiert sind. Neben der deutschen besteht auch eine europäische Börse für wiederverwertbare Abfallstoffe. Bis Ende 1995 wurden über dieses europäische Netzwerk von Deutschland aus rund 25 000 Inserate geschaltet. Die Recyclingbörse bietet allen Teilnehmern Vorteile:
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