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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Outplacement

Die durch spezialisierte Dienstleistungsunternehmen arrangierte "sanfte" Entlassung und berufliche Wiedereingliederung von Führungskräften.

Die schlichte deutsche Übersetzung dieses englischen Fachwortes bedeutet nichts anderes als "Herausbefördern". Darunter versteht man zunächst einmal die einvernehmliche Trennung von ehemaligen Führungskräften, die entweder den Anforderungen nicht mehr gewachsen sind oder deren Aufgabenbereich wegen einer Umorganisation des Unternehmens wegfällt. Dafür, dass statt einer schlichten Kündigung und der Zahlung einer eventuell fälligen Abfindung bei Auflösung des Arbeitsvertrages nach einer sanfteren Lösung gesucht wird, gibt es im allgemeinen zwei Gründe: Die Berücksichtigung früherer Leistungen und Verdienste, die eine normale Kündigung als menschlich unanständig erscheinen lassen und damit auch die verbleibenden Mitarbeiter demotivieren würde, oder die Sorge, dass ein eventueller Rechtsstreit oder negative öffentliche Äußerungen der Betroffenen dem Ansehen des bisherigen Arbeitgebers schaden könnten.

Da eine bloße Geldzahlung für eine gütliche Trennung oft nicht ausreicht oder weil viele Vorgesetzte Kündigungsgespräche scheuen, wurden zunächst in den USA immer häufiger spezialisierte Dienstleistungsunternehmen damit beauftragt. Sie sollen die für eine Entlassung vorgesehenen Manager nicht nur über diese Entscheidung informieren sondern gleichzeitig auch mit ihnen nach Möglichkeiten suchen, an anderer Stelle wieder einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden. Auch in Deutschland gibt es inzwischen zahlreiche Beratungsfirmen, die das Outplacement übernehmen.

Ihre erste Aufgabe ist es, den oft von einer Kündigung völlig überraschten Führungskräften über den ersten Schock hinweg zu helfen und sie auf mögliche Chancen in anderen Firmen aufmerksam zu machen. Sie untersuchen deshalb in individuellen Beratungsgesprächen gemeinsam mit den Betroffenen ihre fachlichen Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen sowie die sich daraus ergebenden Möglichkeiten am Arbeitsmarkt. Sie versorgen sie mit Informationen über Unternehmen, bei denen ein entsprechender Personalbedarf vorhanden sein könnte. Sie leisten fachkundige Hilfe bei der Formulierung von Bewerbungsschreiben und der angemessenen Gestaltung aller notwendigen Unterlagen.

Besonders wichtig ist eine intensive Schulung für Vorstellungsgespräche. Der Bewerber lernt dabei, seine Befangenheit zu überwinden, seine Fähigkeiten in angemessener Form darzustellen und neben der verbalen Kommunikation auch die richtige "Körpersprache" einzusetzen. Trainingsgespräche mit den Beratern und Videoaufzeichnungen davon, die gemeinsam analysiert werden, helfen dabei, Fehler zu erkennen und zu überwinden.

Damit der ehemals leitende Angestellte gar nicht erst bei Freunden, Nachbarn, früheren Kollegen oder gar künftigen Arbeitgebern den Makel eines "Gefeuerten" erhält, stellen Outplacement-Agenturen den Betroffenen oft sogar Büros auf Zeit zu Verfügung - mit eigenem Telefon, Fax und Sekretariatsdiensten. Diese Adresse kann bei allen Bewerbungen angegeben werden. Interessenten können dort anrufen und Nachrichten hinterlassen. Der Entlassene kann so vermeiden, als "Arbeitsloser" auftreten zu müssen.

Die Kosten für das Outplacement werden in der Regel vom ehemaligen Arbeitgeber übernommen. Bei vielen Agenturen werden sie nur dann fällig, wenn die herausbeförderten Manager mit Erfolg an ein anderes Unternehmen vermittelt worden sind.

In der Karriereplanung ein Positionswechsel von Führungskräften außer­halb des Unternehmens, der mit Hilfe eines Personalberaters, aber auf Kosten des Unterneh­mens, darauf hinausläuft, für einen Manager aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus eine neue Position in einem anderen Unterneh­men zu finden.



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