Leninismus
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für Theorie und Praxis der kommunistischen Partei Russlands bzw. der Sowjetunion unter Führung W.I. Lenins sowie für die Politik von Parteien und Organisationen, die sich an ihr als Vorbild und Anleitung orientierten. Strategisch berücksichtigt der Leninismus die Situation des damaligen Russland als industriell wenig entwickeltem Bestandteil des Imperialismus: die Partei erhält (auch wegen der illegalen Kampfsituation) gegenüber den Klassenkampferfahrungen der Massen die Rolle der Avantgarde; sie wird zum Initiator revolutionären Bewusstseins. Organisiert nach den Prinzipien des demokratischen Zentralismus übernimmt sie nach der Revolution die politische Vereinheitlichung des Landes, die das von Lenin anfangs vertretene Rätesystem nicht zu leisten vermochte. Zu den theoretischen Leistungen gehört die Theorie des Imperialismus als höchstem Stadium des Kapitalismus und die Entwicklung einer marxistischen Erkenntnistheorie (Widerspiegelungstheorie).
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