Keynes'scher Transmissionsmechanismus geldpolitischer Impulse
Zusammenwirken von Geldmengenvariation, dadurch bedingter Marktzinsänderung und damit verbundenen Änderungen der Geldnachfrage einerseits und der Investitionsgüternachfrage andererseits. Soll ausgehend von der Situation der Unterbeschäftigung eine Steigerung der Güternachfrage durch die Geldpolitik erreicht werden, so müssen durch eine Ausweitung der Geldmenge (z. B. durch Zentralbank und Geschäftsbanken) der Marktzins gesenkt und infolge der Zinssenkung die Bereitschaft der Unternehmen zur Investition und damit zur Nachfrage nach Investitionsgütern erhöht werden. Effizienz des Geldmengenimpulses kann jedoch durch 2 Effekte vermindert bzw. sogar völlig aufgehoben werden: Bei hoher Zinselastizität der Geldnachfrage führt die Zinssenkung zur Steigerung der Nachfrage nach Geld für Kassenhaltungszwecke, sodass die Geldmengenerhöhung insoweit nicht zur Nachfrage nach Gütern führt; ferner hemmt die Geldnachfrage für Kassenhaltung die Zinssenkung. Bei Sinken des Marktzinses ist des Weiteren unsicher, ob die Investitionsentscheidung der Unternehmer massgeblich durch den Vergleich von Marktzins und internem Zins der Investitionen bestimmt wird, die Zins-reagibilität der Investitionsentscheidungen hinreichend gross ist. Beide Voraussetzungen begründen in Keynes\'scher Tradition Skepsis gegenüber der Wirkungseffizienz der Geldpolitik.
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