Geldnachfrage
In der Geldtheorie die von Unternehmen und privaten Haushalten geplante Kassenhaltung bzw. das Verhalten von Kassenhaltern in der Volkswirtschaft, Geld für zu erwartende Zahlungen zu unterhalten, als in einer Geldwirtschaft unumgängliche Konsequenz des indirekten Tausches. Es wird zu erklären versucht, warum Nichtbanken Kasse halten und welche Einflussgrössen die Höhe der Kassenhaltung bestimmen. Im geldpolitischen Kontext sind Kenntnisse über die Bestimmungsfaktoren der Kassenhaltung bedeutsam, weil diese die Verhaltensreaktionen der Wirtschaftssubjekte auf Geldangebotsstrategien der geldpolitischen Instanzen beeinflussen. Divergieren verfügbare Geldmengen und Geldnachfrage als die von den Wirtschaftssubjekten geplante Kassenhaltung merklich, antworten Letztere mit Anpassungsmassnahmen, um Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese Reaktionen können sich im finanz- und güterwirtschaftlichen Bereich vollziehen. Sie können gezielt von der Geldpolitik hervorgerufen werden, um geldpolitische Ziele zu erreichen, können aber auch die geldpolitischen Strategien konterkarieren, wenn z. B. durch Expansionsziele motivierte Geldangebotssteigerungen der Zentralbank in der Kassenhaltung der Haushalte und Unternehmen versickern oder wenn bei Restriktionspolitik durch Reduzierung der Kassenhaltung Nachfrage aktiviert wird.
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