internationaler Geldmarkt
Geldmarkt, der sich nicht in nationalen Grenzen abwickelt, sondern an internationalen Finanzplätzen in international bedeutenden Währungen (z.B. auch als Eurodollarmarkt usw.). Gehandelt werden vor allem Sichtguthaben bei Geschäftsbanken. Diese fungieren als Art von Clearingstellen des internationalen Geldmarkts. Da die Clearingfunktion zwischen Geschäftsbanken eines Währungsgebietes stattfindet, müssen diese in inländischem Zentralbankgeld bzw. in Euro miteinander verrechnen. Damit bleibt das gesetzliche Zahlungsmittel des Heimatlands einer Währung Voraussetzung für Entstehung und Expansion des Markts. Nur solange die Zahlungsfähigkeit mit Geschäftsbankengeld und daher mit Zentralbankgeld gesichert ist, ist auch die Liquidität des internationalen Markts gesichert. So kann Letzterer als 3. Stufe eines Systems verstanden werden, dessen Basis die Zentralbank des jeweiligen Währungsteilmarkts und dessen mittlere Stufe die Geschäftsbanken des Währungsheimatlandes bilden. Teilnehmer des internationalen Geldmarkts in der engen traditionellen Abgrenzung sind vor allem Geschäfts-, aber auch Zentralbanken. Die Zahl der teilnehmenden Banken ist für die einzelnen Währungsteilmärkte unterschiedlich. Die Einbeziehung bonitätsmässig erstklassiger multinationaler Unternehmen als Nichtbanken wird als internationaler Geldmarkt i. w. S. bez. Zinsen auf dem internationalen Geldmarkt bilden sich innerhalb bestimmter Grenzen frei nach Angebot und Nachfrage. Die Stellung von Sicherheiten zwischen den Marktteilnehmern ist unüblich, was ein starkes Vertrauen unter den weltweit beheimateten Akteuren voraussetzt. Beim reinen Geldhandel unter Banken, der ein grösseres Volumen als der Handel in Geldmarktpapieren hat, lassen sich wie auf den nationalen Finanzmärkten Termin- und Kündigungsgelder unterscheiden. Die Standardlaufzeiten der Termingelder reichen vom Tagesgeld (Day-to-Day-, Overnightmoney) über Laufzeiten von 2-7 Tagen bis zu 1, 3, 6 oder 12 Monaten. Kündigungsgelder (Callmoney) werden meist nur mit kurzen Fristen von einigen Tagen gehandelt. Der gesamte kurzfristige Liquiditätsausgleich am Markt erfolgt mittels Call- oder Overnightmoney. Bis auf die Tagesgelder werden alle übrigen Geschäfte jeweils am 2. Geschäftstag nach Vertragsabschluss erfüllt. Die meisten Umsätze erfolgen mit Laufzeiten von 1-6 Monaten (Schwerpunkt bei 3 Monaten). Diese Gelder dienen vor allem der Refinanzierung kurzfristiger Festzinskredite oder zur Gewährung und Prolongation von Rolloverkrediten. Durch betrags-, währungs- und laufzeitkongruente Refinanzierung von Kreditgeschäften am internationalen Geldmarkt versuchen die Banken, Währungs- und Zinsänderungsrisiken für sich auszuschalten. Der Markt dient daher vor allem dem Liquiditätsausgleich unter den Banken und der Refinanzierung ihrer Kreditgeschäfte. Zu den Papieren des Handels am internationalen Geldmarkt zählen vor allem CD und CP.
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