internationale Projektfinanzierung
(Gründungs-) Finanzierung einer selbstständigen wirtschaftlichen Ein- heit (»Projekt«), bei der nicht die projekttragenden Unternehmen (Sponsors), sondern allein der Cashflow des Projektes selbst den erforderlichen Kapitaldienst erbringen muss. Neben dem Charakteristikum Cashflow-Finanzierung sind als konstitutive Elemente kennz.: 1. Finanzierung erfolgt ohne Belastung der Bilanzstruktur der Projektträger (Offbalancesheet). 2. Sponsoren tragen i. d. R. nur einen Teil der mit dem Projekt verbundenen Risiken; zahlreiche Risiken werden von Abnehmern, Lieferanten, staatlichen Stellen oder Kreditgebern übernommen (Risksharing). Je nach Umfang der von den Sponsoren übernommenen Risiken lassen sich 3 Formen der Projektfinanzierung unterscheiden: 1. Rückgriffslose Finanzierung (Nonrecourse-Financing): Reinste Form der Projektfinanzierung; in der Praxis selten, da die Sponsoren aus jeder Haftung entlassen werden und die Kreditgeber de facto eine Unternehmerfunktion übernehmen. 2. Finanzierung bei eingeschränktem Rückgriff (Limitedrecourse-Financing): In der überwiegenden Mehrzahl der Projektfinanzierungen erfolgt eine Verteilung det Risiken entspr. den Interessen und der Eingebundenheit der jeweilig Beteiligten in das Projekt. 3. Finanzierung bei vollem Rückgriff (Fullrecourse-Financing): Diese Finanzierungsform begrenzt die Projektfinanzierung im Wesentlichen auf Finanzierung ausserhalb der Bilanz des Projektträgers, wobei aber auch gewisse Restrisiken beim Geldgeber verbleiben können. Betrachtet man die Art der Projekte, so wurden Projektfinanzierungen ursprünglich in USA im Zusammenhang mit Rohstofferschliessungs- und Energieprojekten entwickelt. Weitere Anwendungsbereiche bilden die Finanzierung von Schiffen, Pipelines, Infrastruktur-und Verkehrsprojekten.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|