Industriesoziologie
In der Wirtschaftssoziologie:
spezielle Soziologie industrieller Institutionen, Verhaltensmuster und Einstellungen sowie ihrer Beziehungen zu anderen Bereichen der Gesellschaft. Während die sozialen Probleme der industriellen Frühzeit (Proletarisierung, Entfremdung, Klassengegensatz) den Anstoss für die Entwicklung der Industriesoziologie gaben, steht heute die umfassende Erkundung der sozialen Bedingungen und Folgen der Industrialisierung im Mittelpunkt ihres Interesses. Unter diesem Aspekt gehören z.B. Urbanisierungsprozesse, Wandlungen der Familienstruktur, des Freizeitverhaltens und Lebensstils sowie wirtschaftsbezogene Motivationen und Werthaltungen zu den Themen der Industriesoziologie Als theoretischer Bezugsrahmen der Industriesoziologie bieten sich neben der marxistischen Kapitalismustheorie die Ergebnisse der historisch orientierten bürgerlichen Kapitalismusforschung (M. Weber, W. Sombart) an. Die neueren Theorien des Industrialismus und der Konvergenz industrieller Gesellschaften stellen gleichfalls Versuche der theoretischen Vertiefung der Industriesoziologie dar.
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