Industrialisierung
Strukturwandel Ende des 19. Jahrhunderts, der gekennzeichnet ist durch die Verlagerung des volkswirtschaftlichen Schwerpunktes vom Primär- (Land- und Agrarwirtschaft) zum Sekundärsektor (Manufakturen und Industrie). Die Industrialisierung hängt eng mit der nahezu gleichzeitigen Entwicklung der Dampfmaschine und des mechanischen Webstuhls zusammen.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Herausbildung und Entwicklung der industriellen Großproduktion, die mit dem Anwachsen der Städte und der Entstehung großer Industriezentren verbunden ist.
Sie bildet die Grundlage für das rasche Anwachsen der Arbeiterinnenklasse und die Entwicklung der Klasse der Kapitalistlnnen zur zunächst ökonomisch, dann auch politisch herrschenden Klasse.
Industrie - Wirtschaftszweig, der die Fabrikationsbetriebe zur Herstellung von Verbrauchs- oder Investitionsgütern umfaßt.
Zusammen mit dem Handwerk bildet die Industrie die „gewerbliche Wirtschaft“. Die Industrie besteht hauptsächlich aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe, der Energie- und Wasserwirtschaft und dem Bergbau.
In der Wirtschaftssoziologie: Umwandlung einer vorwiegend auf landwirtschaftlicher Produktion beruhenden Gesellschaft durch industrielle Produktion. Die Industrialisierung geht historisch mit der Herausbildung kapitalistischer Produktionsverhältnisse und einer verstärkten technologischen Entwicklung zusammen. Zu den bedeutsamsten Erscheinungen der Industrialisierung seit dem ausgehenden 18. Jh. zählen die Entwicklung der Arbeiterklasse, die Land- Stadt-Wanderung, die Entwicklung staatlicher und industrieller Bürokratien sowie die Entwicklung eines auf Leistungs- und Wirtschaftlichkeitsorientierungen beruhenden Wertsystems.
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