Co-Therapeut

In der Gesundheitswirtschaft: Auch Ko-Therapeut oder Kotherapeut. Der Begriff hat mehrere Bedeutungen: Zum einen kann eine Behandlung durch mehrere Therapeuten erfolgen. Dabei ist meist ein Behandler der Therapeut, der oder die andere(n) ist (sind) dann Co-Therapeut. Zum anderen werden immer wieder auch (Haus-) Tiere als Co-Therapeuten genannt. In dem hier verstandenen Sinne geht es aber um die aktive Mitwirkung des Patienten an den Entscheidungen und Entscheidungsprozessen im Zuge einer Behandlung. Insgesamt wird die Diskussion unter dem Schlagwort der Patientenbeteiligung, Patienten-Selbstbestimmung, Patientensouveränität oder Patientenautonomie geführt. Auch der angloamerikanische Begriff des Shared Decision-Making (SDM), bei dem der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess verstanden wird, wird in diesem Zusammenhang benutzt. Scheibler und Pfaff definieren SDM wie folgt: Shared decision-making (SDM) ist eine spezielle Form der Interaktion zwischen medizinischem Personal und Patient, welche auf geteilter Information und gleichberechtigter Entscheidungsfindung bezüglich Diagnose und Therapie basiert.1 Dabei geht die Forderung nach einer Beteiligung des Patienten als Kotherapeuten oder Koproduzenten seiner Gesundheit am weitesten. Unterhalb dieser Ebene wird aber auch die Forderung nach verstärkter Information und Aufklärung des Patienten erhoben, die ihn in die Lage versetzen soll, zu verstehen, welche Maßnahmen in einer Krankheitssituation für ihn sinnvoll sind und welche alternativen Behandlungsmethoden eventuell zur Verfügung stehen.