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Börsenkapitalisierung

Börsenkapitalisierung ist der Wert eines Unternehmens gemessen an der Bewertung seiner Aktien an der Börse. Im Gegensatz zu anderen Formen der Wertermittlung handelt es sich hierbei um einen stark schwankenden Betrag, da sich der Wert an dem im Tagesverlauf ständig schwankenden Kurs der Aktie orientiert. Insbesondere bei einem Börsencrash kann sich die Börsenkapitalisierung einer Gesellschaft innerhalb kürzester Zeit stark verändern. Die Börsenkapitalisierung ist eine wichtige Kennziffer für die Aufnahme einer Aktie in einen Index oder für das Gewicht, dass ihr in einem Fonds eingeräumt wird.

Die Markt- oder Börsenkapitalisierung einer Aktiengesellschaft ist eine wichtige Kennziffer für die Aufnahme ihrer Aktien in einen Index wie den DAX oder Stoxx. Sie spielt oft auch eine Rolle für das Gewicht, dass diesen Wertpapieren in einem Fonds eingeräumt wird. Bei Aktienfonds, die die Struktur des Index nachbilden, müssen die Schwergewichte am Aktienmarkt entsprechend stark in ihrem Portefeuille vertreten sein.

Auch für den Anleger ist die Börsenkapitalisierung von Bedeutung. Denn je höher die Markt- oder Börsenkapitalisierung ist, umso geringer sind in der Regel eher zufällige Kursausschläge nach oben und unten oder die Auswirkungen gezielter Manipulationen. Einzelne Interessenten müssen in einem solchen Fall nämlich erhebliche Mittel einsetzen, um den Kurs durch Käufe oder Verkäufe in ihrem Interesse zu beeinflussen.

Bei Papieren mit einer geringen Börsenkapitalisierung kann es dagegen durch positive oder negative Gerüchte oder Maßnahmen von Spekulanten zu starken Kursveränderungen kommen. Die Volatilität dieser Aktien ist also deutlich höher. Das bedeutet andererseits auch, dass sich bei diesen Werten oft leichter Kursgewinne (aber auch Verluste) erzielen lassen, als bei den "schwereren Aktien".

Die Börsenkapitalisierung wird durch Multiplikation der Kurses mit der Zahl der umlaufenden Aktien errechnet. Der Börsenwert eines Unternehmens kann deshalb weit höher sein, als der von ihm erzielte Umsatz oder gar Gewinn. Dies ist vor allem bei Technologie-Aktien in den 90er Jahren oft zu beobachten gewesen, deren Kurs nach der Börseneinführung steil anzog. Allerdings schützt in diesen Fällen auch eine hohe Börsenkapitalisierung nicht vor Überraschungen. Wenn die Umsatz- und vor allem die Gewinnentwicklung nicht den Erwartungen der Anleger entspricht oder Produkte, in die große Hoffnungen gesetzt worden sind, vom Markt zurückgezogen werden müssen (zum Beispiel wegen gesundheitlicher Risiken bei pharmazeutischen Innovationen), kann aus dem Börsenriesen sehr schnell wieder ein Zwerg werden.

Verfahren zur marktorientierten Unternehmensbewertung einer Aktiengesellschaft (AG). Die Berechnung des Wertes erfolgt, indem die Anzahl aller Aktien mit dem aktuellen Börsenkurs (häufig bestimmter Stichtagskurs, z.B. 31.12.) multipliziert wird. Der Börsenkurs spiegelt oft erwartete Unternehmensentwicklungen (Ertragslage usw.) wider. Man bezeichnet daher das Bewertungsverfahren als Kapitalisierung, da man annimmt, dass eine Transformation zukünftiger Entwicklungen auf den gegenwärtigen Zeitpunkt erfolgt. Marktkapitalisierung.



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