Auslandsinvestition
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Form des Kapitalexports durch den Erwerb von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren oder Beteiligungen an der Errichtung von Betrieben und Großprojekten.
Ausländische Direktinvestitionen sind die Form des längerfristig ausgerichteten Kapitalverkehrs, bei dem ein ausländisches Unternehmen übernommen, ein Betrieb im Ausland errichtet wird, das Eigenkapital einer Tochtergesellschaft dort erhöht wird oder deren Gewinne reinvestiert werden.
In der Bundesrepublik Deutschland haben sich mit 35 Mrd. DM die ausländischen Direktinvestitionen in die Bundesrepublik seit der Gründung der EG verdoppelt. Auslöser dieser Steigerung der Auslandsinvestitionen ist der Kampf internationale Monopole um Einfluß auf dem europäischen Markt. Die EU-Länder sind mit 85 Prozent und die USA mit 15 Prozent beteiligt. Die Hälfte des ausländischen Kapitals, das in der Bundesrepublik investiert wurde, floss in Beteiligungsgesellschaften (17,6 Milliarden), 13,6 Milliarden wurden in das Kreditgewerbe investiert. Die restlichen 4 Milliarden gingen in Branchen wie Papiergewerbe, in den Bau von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten sowie den Maschinenbau.
Die deutschen Auslandsinvestitionen gingen zu 88 Prozent in die entwickelten Industrieländer z.B. in die USA 53 Prozent und nach Großbritannien 6,2 Prozent. Schwerpunkte für Investitionen im Osten sind Polen und Tschechien. Ausländische Direktinvestitionen von Monopolen haben nicht nur ökonomische Folgen für das Land, in dem investiert wurde; die politische Folgen sind oft einschneidend. So entwickelten sich z.B. die Staaten Mittelamerikas unter dem ökonomischen, politischen und militärischen Einfluß der USA zugunsten der Fruchtkonzerne zu „Bananenrepubliken“. Symbol für die imperialistische Einmischung ausländischer Konzerne in nationale Politik ist der US-Fernmeldekonzern ITT. Er organisierte 1973 den blutigen Putsch gegen die linke chilenische Regierung. Ein weiteres Beispiel ist die Hinrichtung des Schriftstellers und Shell-Kritikers Ken Saro-Wiwa in Nigeria. Shell, der Hauptdevisenbringer Nigerias, gab unmittelbar nach der Hinrichtung die größte Auslandsinvestition der nigerianische Geschichte bekannt. Auslandsanleihen, FDI, Kapitalexport
Kapitalanlage von Inländern im Ausland. Es kann sich um Portfolioinvestitionen - Kapitalanlagen in ausländischen Wertpapieren aller Art - oder um Direktinvestitionen - Kapitalanlagen in Sachvermögen - handeln. Banken tätigen beide Arten von Investitionen, dabei Direktinvestitionen durch Gründung oder Erwerb von Auslandsniederlassungen, Tochterbanken im Ausland, ausländische Finanzinstitute, ausländische Unternehmensbeteiligungen u. dgl.
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