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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Auslandsfiliale

Im Ausland ansässige Filialen von Banken stellen eine Alternative des Goingabroad von Banken dar, die gegenüber den Repräsentanzen jedoch als weitaus präsenzintensiver einzustufen sind. Bei Filialen handelt es sich um rechtlich unselbstständige dezentrale Niederlassungen der Mutterbank, die von der grunds. Konzeption darauf ausgerichtet sind, alle auch im Inland üblichen Geschäfte zu betreiben, sofern diese nicht durch entgegen stehende Vorschriften des Gastgeberlandes beschränkt werden. Auf Grund der rechtlichen Unselbständigkeit sind Filialen integraler Bestandteil des Stammhauses und partizipieren damit unmittelbar an dessen Standing, ein Gesichtspunkt, dem insb. im internationalen Bankgeschäft erhebliche Bedeutung zukommt. Die enge Verbindung mit dem Mutterinstitut, die bereits durch Firmierung zum Ausdruck gebracht wird, manifestiert sich ausserdem dadurch, dass in den Ländern, in denen für eine Filiale kein gesondertes Dotationskapital verlangt wird, als Bezugsgrösse für die vielfach in Relation zum Eigenkapital formulierten Geschäftsbegrenzungsregeln das Eigenkapital des Gesamtinstituts herangezogen wird. Diese Verbundenheit impliziert jedoch auch eine starke risikomässige Verflechtung der Filiale mit der Mutterbank, da alle Verpflichtungen der Filiale zugleich Verpflichtungen der Mutterbank sind. Dennoch sind Filialen als wohl wichtigste Präsenzform anzusehen, um einen ausländi- sehen Markt geschäftlich zu erschliessen. Vorteilhaft wirkt sich dabei insb. die Möglichkeit der eigenständigen Geschäftspolitik nach den spez. Zielvorstellungen des Mutterinstituts aus. Ausserdem fördert die relativ geringe Kapitalausstattung von Filialen deren Attraktivität. Als nachteilig können sich Anlaufprobleme erweisen sowie die unter Umständen mangelnde Flexibilität der Geschäftsführung im Ausland im Vergleich zur rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaft. Eng verbunden damit bleibt die Frage, ob der geplante Wirkungsbereich einer Filiale ausreicht, um die Rentabilität der Filiale langfristig zu sichern. Insges. gesehen können Filialen, sofern die für deren Errichtung notwendigen Voraussetzungen im Zielland gegeben sind, sich als geeignete Präsenzform bewähren, um einen Standort geschäftspolitisch abzudecken. I. Ggs. z. anderen Formen, insb. rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaften, ist der langfristige Erfolg einer Filiale jedoch stark abhängig von den internen Stärken der errichtenden Mutterbank. Hierbei spielen vornehmlich die Kapitalausstattung, die personelle Ausstattung sowie Know-how und Flexibilität der Geschäftspolitik der heimischen Bank eine Rolle.



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