Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Arbeitszeitverkürzung

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Forderungen der Beschäftigten nach mehr Zeit für die Reproduktion; mehr Zeit fürs Leben. Ziel der Arbeitenden ist es, die Arbeitszeit bei gleichem Verdienst zu verkürzen. Die steigende Arbeitsproduktivität ermöglicht die Schaffung von Arbeitsplätzen durch radikale Arbeitszeitverkürzung. Deshalb ist die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung (z.B. 35 Std. oder 30 Std.-Woche) für die Gewerkschaften ein Schritt zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit. Sie verbinden die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung mit der Forderung neue Arbeitsplätze zu schaffen. In der Regel ist eine Arbeitszeitverkürzung mit Einkommensverlusten und Intensivierung der Arbeit und deshalb mit einer verstärkten Ausbeutung verbunden. Die Möglichkeiten der Arbeitszeitverkürzung bestehen in der Verkürzung der täglichen. wöchentlichen und jährlichen Arbeitszeit sowie der Lebensarbeitszeit. Im Verbindung mit der Standortdiskussion fordern Arbeitgeberverbände eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit ohne Lohnausgleich auf 40 Stunden bei Anwendung von Möglichkeiten der Flexibilisierung des Arbeitseinsatzes. Lange Zeit stand die Forderung der Gewerkschaften nach Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich (z.B. 35-Stundenwoche) auf der Tagesordnung. 1984 kam es zu größeren Streiks für die 35-Stundenwoche in der Metall-und in der Druckindustrie. Ergebnis war die 38,5-Stundenwoche. Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich steht auch heute noch auf dem Forderungsprogramm der Arbeitenden. Die Forderungen sind mehr oder weniger weigehend (bis zum 6-Std.-Tag). Die Arbeitszeitverkürzungen auf 38,5 Stunden hat überwiegend zu einer höheren Arbeitsproduktivität anstelle von Neueinstellungen geführt, hat aber auch den Arbeitsplatzabbau gebremst. Häufig kehren mittlerweile Betriebe zur 40-Stundenwoche zurück ohne Lohnausgleich aber mit der Androhung des Arbeitsplatzverlustes. >Arbeitstag, >Arbeitszeit, >Arbeitszeitflexibilisierung



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Arbeitszeitrichtlinie
 
Arbeitszerlegung
 
Weitere Begriffe : Maximalkreditgrenze | ATM/POS-Committee | Arbeitsteilung, soziale - technische
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.