Arbeitspolitik
In der Wirtschaftssoziologie:
Prozess der Regulation betrieblicher Arbeits- und Produktionsprozesse hinsichtlich technischer, ökonomischer, sozialer und politischer Strukturen. Zentral für das Konzept Arbeitspolitik ist die Annahme der Kontingenz dieser Strukturen. Zu unterscheiden ist zwischen indirekter, auf individuelle und monetäre Kompensation der Folgen des Arbeitsprozesses bezogener, und direkter, in Formen und Inhalte des Arbeitsprozesses eingreifender, auf kollektive Mobilisierung und Verhandlungen beruhender Arbeitspolitik Handlungsebenen von Arbeitspolitik sind der Betrieb (politics in production), der Staat (politics of production) und das System der industriellen Beziehungen. Dominanter Träger von Arbeitspolitik ist das Unternehmen, das hierbei auf ökonomische und technische Sachzwänge verweisen kann, während Gewerkschaften ihre Arbeitspolitik über Forderungen und Politisierung vermitteln müssen. Das Terrain von Arbeitspolitik ist so ein mögliches Feld von politischen Auseinandersetzungen („terrain of contest“, M. Burawoy), nicht ein ständig umkämpftes Feld („contested terrain“, R. Edwards), Handlungsformen sind charakterisiert durch eine Verknüpfung von Konflikt- und Konsensprozessen. In der Forschungsperspektive geht es v.a. um die Untersuchung der Politikhaltigkeit (Mikropolitik) arbeitsprozessbezogener Praktiken, Massnahmen und Entscheidungen und auf Arbeitsprozesse bezogener Strategien im Zusammenhang von Rationalisierungsprozessen.
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