Wertpapierverrechnungssysteme
Neben den von den Notenbanken betriebenen Individualzahlungssyste-men existiert eine Reihe anderer Systeme zur Abwicklung von Finanztransaktionen. Insbesondere Wertpapierverrechnungssysteme spielen hier eine bedeutende Rolle. Nach den internationalen Standards für die Zahlungsverkehrsüberwachung soll der Saldenausgleich systemisch relevanter Zahlungsverkehrssysteme als auch die geldsei-tige Verrechnung von Wertpapieren bevorzugt in Zentralbankgeld erfolgen. Nutzung von Bankengeld ist demnach zwar auch möglich, verliert aber vor dem Hintergrund der hohen Sicherheit und der hohen Liquidität von Zentralbankgeld zunehmend an Attraktivität. Für die Verrechnung von Zahlungen oder Salden anderer Systeme werden grunds. die in Zentralbankgeld arbeitenden Echtzeitbrut-tosysteme verwendet. Dabei kann das Zusammenspiel verschiedentlich ausgestaltet sein. Im Schnittstellenmodell (Interfacedmodel) werden die Transaktionen der Teilnehmer des Wertpapierabwicklungssystems durch Interaktion mit dem jeweiligen Zahlungsverkehrssystem in Zentralbankgeld ausgeglichen. Im integrierten Modell (Integ-ratedmodel) hat die Zentralbank ihre Kontoführung für die Wertpapierverrechnung auf das Wertpapierabwick-lungssystem ausgelagert, und die dort geführten Zentralbankgeldkonten werden nur von den Banken disponiert. In Deutschland herrscht das Garantiemodell vor, bei dem die potenziellen Sollpositionen durch vorweg bereitgestellte Zentralbankliquidität (bzw. durch Garantie der Bundesbank in entspr.Höhe) gesichert werden, ohne dass die Kontoführung auf das Wertpapierverrechnungssystem ausgelagert wird.
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