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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Transaktionskostentheorie

Der Transaktionskostenansatz bildet zusammen mit dem Property-Rights-Ansatz und der Pricipal-Agent-Theorie einen der bedeutendsten Forschungsstränge der Neue Institutionenökonomik. Sein bekanntester Vertreter ist Oliver E. Williamson. Die grundlegende Analyseeinheit der Transaktionskostentheorie ist die Transaktion. Die den wirtschaftlichen Akteuren unterstellten Verhaltensannahmen, die begrenzte Rationalität und der Opportunismus, sind verantwortlich für ökonomische Reibungsverluste an den Schnittstellen von Transaktion. Diese lassen sich durch das Effizienzkriterium des Transaktionskostenansatzes, die Transaktionskosten, operationalisieren. Ziel der Transaktionskostentheorie ist es, unterschiedliche institutionelle Arrangements, in deren Rahmen Transaktionen abgewickelt werden, hinsichtlich ihrer Effizienz zu beurteilen. Durch einen Vergleich der anfallenden Transaktionskosten ist die jeweils optimale Organisationsform zu bestimmen. Die Höhe der Transaktionskosten wird dabei jeweils determiniert durch die Ausprägung der

  • Transaktionsdimensionen

  • Spezifität,

  • Unsicherheit,

  • Häufigkeit,

  • Transaktionsatmosphäre und

  • strategische Bedeutung


  • Für den Vergleich der institutionellen Arrangements ist nicht die absolute Höhe der Transaktionskosten von Bedeutung, sondern die relative Vorteilhaftigkeit einer institutionellen Lösung gegenüber anderen.
    Der Transaktionskostentheorie gelingt es im Gegensatz zur Neoklassik anhand ihres Analyseinstrumentariums die Entstehung von Unternehmen und Kooperationen zu erklären und damit eine Begründung für die effiziente Firmengrenze zu liefern.



    Die größte Bedeutung wird in der Transaktionskostentheorie der Spezifität einer Transaktion zugesprochen. Abstrahiert man von den anderen Transaktionsdimensionen, so kommt die Theorie zu folgenden Tendenzaussagen:
    Werden im Rahmen einer Transaktion spezifische Investitionen getätigt, so werden die Transaktionspartner bemüht sein, ihre Beziehung durch geeignete institutionelle Arrangements abzusichern. Bei sehr hohen spezifischen Investitionen empfiehlt der Transaktionskostenansatz die vertikale Integration, also die Einbettung der Transaktion in die Hierarchie. Für eine Durchführung der Transaktion über den Markt sprechen hingegen Transaktionen, die von unspezifischen Investitionen begleitet werden. Bei mittelspezifischen Transaktionen bieten sich hybride Organisationsformen (Kooperationen) als effizientes institutionelles Arrangement an.



    Kritik am Transaktionskostenansatz wird besonders an der Operationalisierbarkeit der Transaktionskosten laut.
    Diesem Vorwurf wird mit der Argumentation begegnet, dass nur ein relativer Vergleich der Transaktionskosten durchgeführt werde, die absolute Höhe jedoch nicht von Bedeutung sei.



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